Index

Einleitung

Liebe Freunde!

Einige von Ihnen kennen mich noch nicht. Ich bin Grete Gärtner und bin von Beruf Sprachwissenschaftlerin. Meine größte Leidenschaft ist das Gärtnern, so sehe ich mich auch als eine leidenschaftliche Hobbybotanikerin. Als ich noch ein kleines Mädchen war, hat mir mein Großvater in einem kleinen Blumentopf eine Pfefferminzpflanze geschenkt. Damit hat er mein Interesse für Pflanzen geweckt und ich begann mit der Recherche. Erst erfuhr ich, dass die Minze ihren Namen durch einen Mythos bekam. Einer von den griechischen Göttern hat sich in eine Nymphe, mit dem Namen Mentha, verliebt. Seine Frau konnte das nicht tolerieren und sie hat die Nymphe in eine Pflanze, die wir heute Minze nennen, verwandelt. Neben dem Mythos habe ich noch vieles mehr über Pflanze erfahren und vor einigen Jahren begann ich einen kleinen Garten zu gestalten.

Jetzt habe ich einen Garten zu Hause, der schon einem botanischen ähnelt. Ich habe verschiedene Obstbäume und Sträucher angepflanzt. Im anderen Gartenteil ist noch viel Platz für Gemüse und Kräuter. Weil ich das Gefühl habe, dass das Wissen aus den Pflanzenbüchern nicht ausreichend ist, nehme ich an verschiedenen Veranstaltungen und Symposien teil, die sich mit dem Thema Botanik beschäftigen. So habe ich bei einem Symposium über Heilpflanzen die Sprachwissenschaftlerin Franja kennengelernt. Franja ist von Beruf Sprachwissenschaftlerin und kommt aus Slowenien. Wie ich, hat auch Franja als kleines Mädchen vieles über Pflanzen gelernt. Sie kennt den Ursprung der Pflanzennamen wie auch die Idiome und sie versucht die Sprache und die Kultur der Pflanzen miteinander zu verbinden.

Aus einer Bekanntschaft entwickelte sich eine Freundschaft. So hat sich Franja entschlossen, mir eine Einladung nach Slowenien zu schicken, denn ich muss unbedingt den Botanischen Garten der Universität Maribor kennenlernen. Ich nahm die Einladung ohne Nachdenken an und entschloss mich meine Erfahrungen und Eindrücke aufzuschreiben. Alles, was ich erfahren habe, werde ich auch mit Ihnen teilen.

1 Botanischer Garten der Universität Maribor

Der botanische Garten der Universität Maribor umfasst die Fläche von fünfzehn Hektar und zählt damit zu den größten botanischen Gärten slowenischer Universitäten. Der Garten wird in 14 verschiedene abgerundete Einheiten unterteilt.

Mehr: Gegründet wurde der Garten am 24.5.2002 von Prof. Dr. Božidar Krajnčič, dem damaligen Dekan der Fakultät für Landwirtschaft und Biosysteme. Der Garten gehört auch zu dem internationalen Verein zur Erhaltung von botanischen Gärten auf der Welt, auch Botanic Gardens Conservation International (BGCI) genannt.

Die ersten Arbeiten auf dem Feld begannen im Jahr 1996, kurz danach erhielt die Fakultät für Landwirtschaft und Biosysteme das Landgut (Pohorski dvor) zur Verwaltung. Auf dem Landgut befindet sich eines der ältesten Schlösser in Slowenien – Hompoš. Hier befindet sich seit dem Jahr 2008 der Sitz der Fakultät für Landwirtschaft und Biosysteme.

2 Was ist und wie funktioniert der botanische Garten?

Botanische Gärten wie auch Tiergärten in aller Welt ähneln sich, nur dass im botanischen Garten für Pflanzen gesorgt wird. Ein botanischer Garten ist eine Institution, in der für Studien- und Forschungszwecke verschiedene Pflanzen angepflanzt werden. Hierbei handelt es sich um keinen privaten Garten, da er zugänglich für alle Menschen ist, die einen Spaziergang durch die Natur machen möchten.

Die Mission und die Hauptaufgabe des botanischen Gartens ist es, urwüchsige, dekorative und verwendbare Pflanzenarten zu erhalten und zu schützen. Im Garten werden unter anderem Forschungen im Bereich der Genetik, Pflanzenveredelung, Pflanzenphysiologie und Botanik durchgeführt. Wie jeder andere botanische Garten ist auch der botanische Garten der Universität Maribor eine Institution, in der man einiges lernen kann. Hier werden Studierende der Universität und auch Studierende aus dem Ausland ausgebildet. Mit Hilfe geführter Exkursionen und naturwissenschaftlichen Workshops werden Grundschullernende und auch Mittelschullernende ausgebildet.

Der botanische Garten der Universität Maribor stellt die pflanzliche Vielfalt in Slowenien dar. Insbesondere werden regional typische Arten und Besonderheiten des Pohorje-Gebirge und des nordöstlichen Teil Sloweniens präsentiert. Hier kann man gefährdete, seltene und schon fast ausgestorbene Pflanzen kennenlernen.

Neben den Vertretern der heimischen Flora sind auch Vertreter anderer Pflanzenarten, die von anderen Kontinenten (Asien, Afrika, Amerika, Australien und Neuseeland) stammen, verbreitet anwesend.

3 Was für Wesen sind die Pflanzen und was ist für sie typisch?

Pflanzen (wissenschaftlicher Name Plantae) werden zum Reich der Lebewesen gezählt, in das wir heutzutage ungefähr 400.000 bekannte Arten zuordnen. In die Gruppe werden allgemein verbreitete und bekannte Lebensformen, wie zum Beispiel Bäume, Blumenpflanzen, Gräser, Farnpflanzen und Moose, zugeordnet.

Pflanzen unterscheiden sich untereinander sehr. Für alle gilt aber, dass es sich um angewachsene Organismen handelt, die dazu fähig sind die Energie (Zucker), die für ihr Wachstum und ihr Funktionieren notwendig ist, mithilfe des Sonnenlichts und des Wassers im Prozess der Photosynthese selber herzustellen. Die Photosynthese verläuft in Chloroplasten ab. Für die Pflanzen ist es typisch, dass die ellen Zellwände haben, die aus Zellulose bestehen. Die Pflanzen sind somit die grundlegenden Lebewesen der Erde, da sie das Leben anderer Lebewesen ermöglichen und diese wiederrum direkt oder indirekt auf pflanzliche Nahrung angewiesen sind. Mit den Pflanzen beschäftigt sich auf der wissenschaftlichen Ebene die Botanik, ein Teilbereich der Biologie. Früher wurden zu den Pflanzen auch Algen, Pilze und andere unverwandte autochthone Organismen gezählt. Diese Tradition wird von der Botanik noch heute bis zu einem gewissen Maß akzeptiert. Die Gemeinschaft aller Pflanzen in einer bestimmten Umgebung und in einem bestimmten Zeitraum wird Flora genannt. Mehr dazu...

Pflanzen werden folgend zugeordnet:

Nach der Lebenserwartung (= Entwicklung von einem Samen bis zu weiteren Samen) werden Pflanzen wie folgt unterteilt:

Nach der Struktur teilen wir die Pflanzen in:

Schema der Sprosspflanze:

Im Systemfeld des botanischen Gartens der Universität Maribor wachsen nur edecktsamer, während Nacktsamer in anderen Teilen des Gartens wachsen.

Da Weil Bedecktsamer größere Pflanzen sind, ist es für sie typisch, dass sie pflanzliche Organe bilden: Wurzeln, Stängel, Blätter, Blüten und Früchte mit Samen.

Die Welt der Pflanzen ist sehr vielfältig, deswegen ist es wichtig die morphologischen Eigenschaften der Pflanzenorgane zu kennen, um sie bestimmen zu können.

3.1 Wurzeln und das Wurzelsystem der Pflanzen

Wurzeln sind in der Regel Organe ohne Blätter, die unter dem Boden wachsen und die Pflanze befestigen. Mit Hilfe der Wurzeln gelangt die Pflanze zu Wasserquellen und zu den anorganischen Stoffen, die im Wasser aufgelöst sind. In der Wurzel werden meistens auch Reservestoffe gelagert.

Die Wurzeln einer Pflanze nennt man das Wurzelsystem. In den meisten Fällen besteht das System aus einer Hauptwurzel (Herzwurzler, primäre Wurzel), Nebenwurzeln (sekundär) mit kleinen Wurzelhärchen und aus Ersatzwurzeln (Adventivpflanze).

Die Hauptwurzel ist bei den meisten Pflanzen spindelförmig (gerade und ein bisschen ausgewachsen) und wächst senkrecht nach unten. Die Nebenwurzeln wachsen waagerecht aus der Hauptwurzel heraus. Die Ersatzwurzeln entwickeln sich nur bei einigen Pflanzen, aber nicht aus dem Keim der Radikula, sondern aus anderen Pflanzenteilen, wie zum Beispiel aus dem Stängel. Seltener bildet sich die Ersatzwurzel aus den Blättern. Am häufigsten entwickeln sie sich bei einkeimblättrigen Pflanzen, zum Beispiel bei Mais = zusätzliche Stütze der Pflanze, und bei zweikeimblättrigen Pflanzen (Klee, Weide, Erdbeere, Mangrove, Efeu). Die Ersatzwurzeln (anliegende Wurzeln und Luftwurzel) ermöglichen, dass der Efeu mit Hilfe der Stützung in die Höhe steigt.

Mehr: Bei einigen Pflanzen sind Teile des Wurzelsystems verändert (metamorphosiert) und haben damit andere Aufgaben angenommen. Am häufigsten bewahren sie Stoffe auf (= das Aufbewahren von Reserven). So kennen wir:

Beispiele: Möhre, Petersille, Zuckerrübe, Runkel, schwarzer Rettich, Rübe, Knollensellerie…

Beispiele: Dahlie, Pfingstrose, einige Kuckuckspflanzen…

 

3.2 Stängel bzw. Sprossachse

Stängel: ein Organ, das über dem Boden wächst (seltener unter dem Boden). Er trägt die Sprossen, Blätter und Blüten und verbindet sie mit der Wurzel. Der Stängel ist gegliedert. Das bedeutet, dass er aus Knoten (Nodi) und den Sprossabschnitten zwischen zwei Blattknoten (Internodien) besteht. Alle jungen Stängel verhalten sich wie Stauden und bleiben so. Bei verholzten Pflanzen verholzt sich der Stängel in einen Stamm und in Astwerke (verholzte Nebentriebe).

Die Aufgabe der Stängel ist es, Wasser und anorganische Stoffe von der Wurzel in die Blätter zu transportieren (durch das Xylem (Trachea, Tracheide), das System nichtlebender Wasserröhre der Pflanzen) und das Weiterleiten der organischen Stoffe, die bei der Photosynthese entstanden sind, von den Blättern in andere pflanzliche Organe (Siebzellen und Siebröhre)).

Die Stängel der Pflanzen haben noch andere Aufgaben zu erledigen:

Mehr: bei einigen Pflanzen ist der Stängel umgeformt in:

3.3 Blätter

Blatt: gespreiztes grünes Organ auf dem Stängel (Stamm) der Pflanze, wie eine Pflanzenfabrik, in der der Hauptteil der Photosynthese, das Atmen und das Absondern der Feuchtigkeit erfolgen. Das Blatt hat ein begrenztes Wachstum und eine begrenzte Lebensdauer (die Blätter fallen ab und bilden sich danach neu).

Wir unterschieden mehrere Sorten von Blättern:

Auf dem Stängelblatt unterscheidet man:

Durch den Stiel laufen die Blattadern, die sich in der Blattfläche verteilen (netzförmige Adern in den Blättern sind typisch für zweikeimblättrige Pflanzen). Es gibt auch parallele Adern (streifenförmige Adern sind typisch für einkeimblättrige Pflanzen). Die Adern führen das Wasser und die Mineralstoffe zum Blatt, dabei leiten sie den im Wasser aufgelösten Zucker, der im Prozess der Photosynthese gebildet worden ist, ab.

Die Blattfläche kann einfach (= eine Einheit), geteilt (=ist in Segmente geteilt), oder zusammengesetzt (ist in einzelne Blätter geteilt) sein.

Mehr: die Blätter einiger Pflanzen sind anders geformt als gewöhnlich, oder auch umgeformt:

Die Blätter haben korrekte Muster (Phyllotaxis):

3.4 Blüte

Blüte: kurzer Spross, deren Wachstum eingeschränkt ist. Nimmt an der geschlechtlichen Fortpflanzung teil (= Fortpflanzung mit dem Samen). Die Blüte kann einen Blütenstiel (stielhaftiges Blatt) haben oder gar keinen.

Blüte = Blütenachse + Blütenblatt (=Blütendecke (Kelch + Kronblatt), Staubblätter, fruchtbare Blätter (Stempel)

Die Blütendecke kann folgend gebildet sein:

Staubblüte (= Staubblätter) ist das männliche Geschlechtsorgan der Pflanzen. Gebildet aus:

Stempel (=fruchtbare Blätter) ein weibliches Geschlechtsorgan und trägt die Samenanlage. Strukturiert aus:

Je nach Anwesenheit der Staubblätter und der Plagen in der Blüte, können die Blüten folgend geteilt werden:

Pflanzen können folgend geteilt werden:

Je nach Symmetrie der Blüten werden Pflanzen folgend geteilt:

Einige Pflanzen bilden auf dem Spross mehrere zusammenliegende Blüten. Sie werden Blütenstände genannt.

Je nach Form der Blütenstände (=Infloreszenz) unterscheidet man:

Mehr

3.5 Pflanzenfrucht

Frucht = Fruchthülle (entwickelt sich nach der Besamung aus dem Fruchtknoten) + reife Samen

Je nach Entwicklung und Eigenschaft wird zwischen folgenden Früchten unterschieden:

 

In der Frucht entwickeln sich Samen. Sie bestehen aus einer Samenschale und einem Keim (Embryo oder junge Pflanze). Der Keim, am Anfang als ein heterotrophischer Organismus (ohne den Prozess der Photosynthese), braucht zum Wachstum Nahrungsstoffe. Sie befinden sich bei einigen Pflanzen in besonderen Nahrungsgeweben (Endosperm, Perisperm), bei anderen nur im Keim.

Systematisches Feld

Wie alle botanischen Gärten, hat auch der von der Universität Maribor ein Systemfeld auf dem die botanische Ordnung herrscht. Das Systemfeld besteht aus Beeten – botanischen Familien. In einem Beet befinden sich nur Pflanzenarten die auch zu der jeweiligen Pflanzenfamilie gehören. Im Vergleich zu der botanischen Familie der Bedecktsamer, fällt das Systemfeld kleiner aus und beinhaltet nicht alle nennenswerten Vertreter. Ausgesucht sind nur bedeutsame Pflanzenfamilien und deren typische Vertreter.

Es gibt in dem botanischen Garten der Universität Maribor 51 Beete, in denen die wichtigsten botanischen Familien präsentiert sind. Die Beete sind im Systemfeld so strukturiert, dass sie die phylogenetische Entwicklung der Pflanzenarten darstellen und den Besucher von den einfachsten (Familie der Gartenrittersporn) bis zu den komplexen (Gräser und andere Einkeimblättler) informieren.

Das Systemfeld dient also dazu, dass man die Pflanzensystematik kennenlernt. Die Pflanzensystematik oder Klassifikation (auch Taxonomie) bedeutet das Einsortieren der Pflanzen in ein System – dem sogenannten Taxon.

Pflanzen werden nach wissenschaftlichen Normen, welche auf anatomischer, physiologischer und genetischer Gleichheit basieren, in ein System eingeordnet. Am häufigsten, andere Möglichkeiten sind aber nicht ausgeschlossen, wird die Verwandtschaft der Pflanzen, nach der Ähnlichkeit in der Struktur der reproduktiven Organe (- Blüte) festgelegt.

Da die Blüte in der Systematik der Pflanzen ein sehr wichtiges Organ ist, haben die Botaniker eine besondere Art des Schreibens entwickelt. Mit Hilfe der Buchstaben, Ziffern und Symbole wird die Zusammensetzung der Blüte dargestellt. Hierbei handelt es sich um die sogenannte Blütenformel.

Mehr: in der Blütenformel wird die Struktur der Blüte mit folgenden Zeichen dargestellt:

Je nach der Anzahl der einzelnen Elemente in der Blüte, bekommt jedes Symbol eine Zahl, welches wie folgt visualisiert wird:

Häufig werden Blüten von Botanikern gezeichnet. Aufgrund dessen haben sich die Botaniker auf eine einheitliche Darstellung im Diagramm geeinigt, bei die Blüten im Querschnitt dargestellt werden.

Mehr: Blütenformel und Blütendiagramm von ausgewählten botanischen Familien:

Botanische Familie

Blütenformel

Blütendiagramm

Hahnenfußgewächse

(Ranunculaceae)

cf zlaticevke 

zlaticevke

Rosengewächse

 (Rosaceae)

cf roznice maloideae 

cf roznice prunoideae

roznice

Hülsenfrüchtler

(Fabaceae)

cf metuljnice

 

metuljnice

Kreuzblütler

(Brassicaceae)

cf kriznice

 

kriznice

Nachtschatten-gewächse

(Solanaceae)

cf razhudnikovke

 

razhudikovke

Lippenblütler

(Lamiaceae)

cf ustnatice

ustnatice

Korbblütler

(Asteraceae)

 

Cevasti cvet:

cf nebitovke cevast

Cvet dvospolen, zvezdasto someren.
Ni čašnih listov, 5 zraslih venčnih listov, 5 zraslih prašnikov priraslih k venčnim listom.
Pestič iz 2 karpelov, nadrasla plodnica.

Jezičasti cvet:

cf nebitovke jezicast

Cvet dvospolen, enojno someren.
Ni čašnih listov, 5 zraslih venčnih listov, ni prašnikov.
Pestič iz 2 karpelov, nadrasla plodnica.

 

 

 

Süßgräser

(Poaceae)

cf trave

trave

 

Jeder von den Pflanzennamen besteht aus zwei Wörtern. Der erste Teil des Pflanzennamens gibt Auskunft über den Stamm der Pflanze. Der zweite Teil ist das Bestimmungswort (Eiptheton) und charakterisiert den Stamm der Pflanze. Das Bestimmungswort beschreibt die Pflanze in ihrem Stamm, z.B.

album – weiß, rubrum – rot, alpestris/montana – Alpen bewohnend, minor – kleiner, vulgaris – gewöhnlich und so weiter…

Mehr: häufige Epithetons und deren Sinn

Ein Wort, das man schwer aussprechen kann, ist der wissenschaftliche Name der botanischen Familie zu der die Pflanze zugeordnet wird. Die Absprache zwischen den Botanikern ist, dass die Familie, einen von dem Taxon in der Systematik, die Endung –eae, erhält.

Die Art (lat. species, Kürzung sp.): die grundlegende taxonomische Kategorie, zu der die Gruppe der Organismen, die sich anatomisch, physiologisch und genetisch, sehr ähnlich sind, gezählt werden.

Die Art unterscheidet sich von anderen, wenn man die beständigen erblichen Eigenschaften betrachtet und sie von anderen Sorten geschlechtlich isoliert sind. Das bedeutet, dass sich die Vertreter der gleichen Art untereinander fortpflanzen und fruchtbare Nachkommen haben.

Die Namen von den Arten werden mit zwei Namen oder zweigliedrig (binär, binominal) geschrieben. Der Name der Art wird so aus dem Namen des Stammes und des Adjektivs, der die Art näher bestimmt, zusammengesetzt. Zum Beispiel:

Solanum tuberosum (Kartoffel), Viola odorata (duftendes Veilchen), Primula veris (Schlüsselblume im Frühling), Malva silvestris (Wilde Malve),

In der Systematik der Pflanzen ist die Blüte ein wichtiges Organ. Die Botaniker entwickelten ein System, bei dem durch Buchstaben, Ziffern und Symbolen die Struktur der Blüte beschrieben wird. Hieraus ergibt sich die sogenannte Blütenformel. Sie zeichnen auch gerne die Blüten, aber um Missverständnisse zu vermeiden, wurden Blütendiagramme gebildet, mit denen der Querschnitt der Blüten dargestellt wird. Im Querschnitt ist auch die Lage der einzelnen Blütenteile dargestellt.

Autor der binären Benennung der Sorten ist Carl Linnaeus (1707-1778). Er war ein Botaniker, Zoologe, Chemiker und Arzt aus Schweden und wird auch als "Vater der Taxonomie" bezeichnet, da er ein System eingeführt hat, mit dem sich leichter binäre Benennung der Sorten durchführen lassen. Vor dem System wurden Sorten mit mehreren Wörtern (auch bis zu 15 Wörter) benannt. Im Jahre 1735 brachte Linné mit gerade mal 28 Jahren sein erstes Buch Systema Naturae heraus. Das Buch klassifiziert die Natur in drei Reiche – Minerale, Kraut und Tiere. Für die Einteilung verwendete er schon damals die Klasse, Ordnung, Gattung, Sorte und Variante.

In der botanischen Nomenklatur (Benennungen) ist abgesprochen worden, dass der wissenschaftliche Name der Sorte und die Namen des Taxons anders geschrieben werden, als der Rest des Textes. Die Namen werden im Manuskript unterstrichen und kursiv geschrieben (angl. Italic). Bei Taxons, die eine Untergruppe benennen (Untersorte – ssp., Variante – var. Und Form – f.), werden die Wörter aufrecht geschrieben und die wissenschaftlichen Namen kursiv.

Neben dem wissenschaftlichen Namen des Taxons (geschrieben kursiv), wird auch der Autor der Benennung (aufrecht) dazu geschrieben.

Wissenschaftliches Benennen von Lebewesen ist mit internationalen Codes abgesprochen:

Wie wird der wissenschaftliche Name richtig gebildet z.B. bei Rotkohl?

Weil es viele Pflanzenarten gib, und weil es der Mensch es so gewohnt ist, werden die Pflanzen in verschiedene Gruppen eingeordnet. Die Wissenschaft, die sich mit dem Bereich beschäftigt, nennt man Taxonomie. Die Einheiten im System werden Taxons genannt. Die Sorte bildet die grundlegende taxonomische Einheit. Ähnliche und gleiche pflanzliche Sorten verbinden sich in einen höheren Taxon, den sogenannten Stamm. Ähnliche Stämme verbinden sich in eine Familie; die ähnlichen Familien verbinden sich in eine Ordnung verbinden sich in eine Ordnung bis Taxons unter die Kategorie Pflanzen summiert werden.

Die wichtigsten Ebenen in der taxonomischen Hierarchie der Pflanzen:

In der englischen Sprache verwendet man eine Abkürzung, damit man sich die Namen leichter merken kann. Die Abkürzung wird wie folgt gebildet: genommen werden die ersten Buchstaben der Namen des Taxons, von den höheren (Kingdom) bis zum grundlegenden Taxon (Species) und wir bekommen: King Phil Cry Out For Good Soup. Einfach, oder?

Pflanzen, die im systematischen Feld vom Botanischen Garten der Universität Maribor wachsen, im taxonomischen Überblick:

Die Einteilung der Bedecktsamer in einkeimblättrige und zweikeimblättrige Pflanzen, ist schon älter und basiert auf dem Wissen der Phylogenie. Aus diesem Grund handelt es sich hier um eine künstliche Einteilung mit dem Fokus auf wenigen Zeichen, die schnell erkennbar sind. Da diese Einteilung einfach ist, blieb sie in der Botanik erhalten. Einige teilen die Bedecktsamer in zwei Klassen: einkeimblättrige und zweikeimblättrige Pflanzen.

Zweikeimblättrige Pflanzen sind eine ältere Gruppe der Pflanzen. Es gibt auch Einheiten, die höher als Taxons sind, z.B. Überordnung (Superordo), Überfamilie (Superfamilia) und Einheiten unter Taxons, z.B. Unterstamm (Subdivisio), Unterklasse (Subclassis), Unterordnung (Subordo), Unterfamilie (Subfamilia). Zwischen der botanischen Familie und dem Stamm befinden sich noch zwei Taxons Tribus (Zuchtstamm) und unter ihm Subtribus (Unterstamm).

Um die Pflanzen so genau wie nur möglich in ein System einteilen zu können, werden auch Taxons unter der Pflanzensorte verwendet. Niedrigere systematische Kategorien (Taxons) unter der Art sind Unterart (Subspecies, subsp.), Varietät und Variante (Varietas, var.) und Form oder Gestalt (Forma, f.).

Es gibt auch einige Zeichen, die verraten, ob es sich bei den Pflanzen um eine einkeimblättrige (Neugierig? Auf den Link klicken!), oder zweikeimblättrige (Klicken für mehr Informationen!) Pflanzen handelt.

In der Gruppe der einkeimblättrigen und zweikeimblättrigen Pflanzen, im systematischen Feld, befinden sich Beete, die die folgenden botanischen Familien darstellen:

Beet/Botanische Familie

Vertreter (Stamm)/Lat. Name/slowenischer Name

bilder

Hahnenfußgewächse
Ranunculaceae

Nieswurz/Helleborus/teloh
Dotterblumen/Caltha/kalužnica,
Windröschen/Anemone/vetrnica,
Leberblümchen/Hepatica/jetrnik,
Kuhschellen/Pulsatilla/kosmatinec,
Waldreben/Clematis/srobot,
Kriechender Hahnenfuß/Ranunculus/zlatica

Rosengewächse
Rosaceae

the Gallic rose, French rose/Rosa gallica/galski šipek
Common lady's mantle/Alchemilla/plahtica
Cinquefoils/Potentilla/petoprstnik
Apple/Malus/jablana (v rozariju)
Rowan and mountain/ash/Sorbus aucuparia/jerebika (v rozariju)

Hülsenfrüchtler
Fabaceae

Klee/Trifolium/detelja
Buschklee/Lespedeza/grmasta detelja
Bohne/Phaesolus/fižol Erbse/Pisum/grah
Wiesen/Platterbse/Lathyrus/grahor
Ackerbohne/Vicia/bob
Linse /Lens/leča

Kreuzblütler
Brassicaceae

Winterkresse/Barbarea vulgaris/navadna
barbica Brunnenkresse/Nasturtium officinale/Potočarka
Meerrettich/Armoracia rusticana/hren
Gewöhnliches Hirtentäschel/Capsella bursa pastoris/plešec
Weißer Senf/Sinapsis alba L./gorčica
Rettiche/Raphanus/redkev,
Rübsen/Brassica rapa/repa
Grünkohl/Brassica oleraceae/ohrovt
Blumenkohl/Brassica oleraceae/cvetača
Brokkoli/Brassica oleraceae/brokoli
Kohlrabi/Brassica oleraceae/kolerabica
Raps /Brassica napus/ogrščica

Nachtschattengewächse
Solanaceae

Gemeine Alraune/Mandragora officinarum/mandragora
Bocksdorne/Lycium/goji jagoda
Tabak/Nicotiniana/tobak
Kartoffel und Tomaten/Solanum/krompir, paradižnik
Stechäpfel/Datura/kristavec
Kapstachelbeere/Physalis/perujsko volčje jabolko
Krainer Tollkraut/Scopolia carniolica/bunika

Lippenblütler
Lamiaceae

Drachenmaul/Horminum/pirenejska zmajevka,
Minze/Mentha/Ukrajinska poprova meta,
Oregano oder Echter Dost/Origanum/navadna dobra misel,
Echter Salbei,/Salvia/drobnolistni žajbelj
Lavendel/ Lavandula angustifolia/sivka
Zieste/Stachys/močvirski čišljak

Korbblütler
Asteraceeae

Ringelblume/Calendula/ognjič
Borstige Schuppensimse/Isolepis setacea/dvozob
Sonnenbraut/ Helenium/helenij
Gewöhnlicher Wasserdost/Eupatorium cannabinum/konjska griva
Sonnenblume/Helianthus annuus/navadna sončnica,
Heiligenkraut/Santolina/santolina
Traubenkraut/Ambrosia artemisiifolia/pelinolistna žvrklja
Huflattich/Tussilago farfara/lapuh
Pestwurzen/Petasites/repuh
Artemisia/Artemisia/pelin
Echte Kamille /Chamomilla/kamilica
Gänseblümchen/Bellis/marjetica

Süßgräser
Poaceae

Fuchsschwanzgräser/Alopecurus/lisičji rep
Lieschgräser/Phleum/mačji rep
Japanisches Blutgras/Imperata/japonska krvava trava
Schlickgräser/Spartina pectinata/pisanolistno metličje
Saat/Hafer/Avena sativa/oves
Rasen/Schmiele/Deschampsia cespitosa/rušnata masnica
Schilfrohr/Phragmites sp./bambus
Mais/Zea mays/koruza

Lauchgewächse
Alliaceae

Berglauch/Allium montanum/gorski luk
Bärlauch/A. ursinum/čemaž
Knoblauch/A. sativum/česen
Schnittlauch/A. schoenoprasum/drobnjak
Lauch/A. porrum/por
Zwiebel/A. cepa/čebula

Unter den Hahnenfuβgewächsen findet man auch die Große Kuhschelle, die zu den autochthonen Pflanzensorten gezählt wird. In Slowenien gibt es viele solcher Pflanzen, mehr als 3.000, eingeborene Pflanzensorten.o:p>

Mehr über die Groβe Kuhschelle (Pulsatilla grandis Wender)…

Eine Pflanze in einer geographischen Lage gilt als autochthon (=urwüchsig, eingeboren oder heimisch), wenn sie ein Resultat von natürlichen Prozessen ist. Die Pflanzensorten, die absichtlich oder unabsichtlich besiedelt worden sind, also sind nicht autochthon, werden auch invasive Arten genannt. Die invasiven Sorten passen sich der neuen Umgebung an und breiten sich übermäβig aus, sodass sie eine Gefahr für die autochthonen Pflanzen darstellen. Aus diesem Grund werden sie als invasive Sorten  bezeichnet. Ein verwandter, aber engerer Begriff, ist der Endemit. Endemit kennzeichnet eine autochthone Art, die in einem abgegrenzten Gebiet zu finden ist - die Art ist auf diesem Gebiet einzigartig.

Ein Gegenbegriff für die Endemiten ist die Bezeichnung „kosmopolitische Pflanzensorte“. Ein Kosmopolit ist eine Sorte, die weltweit verbreitet ist.

Unter den Pflanzen sind in Slowenien 22 Endemiten zu finden.

Mehr über pflanzliche Endemiten in Slowenien (Diplomarbeit)…

5 Heilkräuter

5.1 Darstellung der Heilpflanzensammlung im botanischen Garten der Universität Maribor

Die Sammlung der Heilpflanzen im botanischen Garten der Universität Maribor wurde vom Facharbeiter Mag. Ignac Janžekovič ausgewählt und angepflanzt. Dargestellt werden mehr als sechzig Pflanzen, denen man mehr oder weniger im Alltag begegnet. Sie werden im Duftwasser, bei der Zubereitung von Tees oder auch als eine Zutat in verschiedenen pharmazeutischen und kosmetischen Produkten verwendet. Die Heilpflanzen werden in Gärten angepflanzt und oft auf der Wiese oder im Wald gesammelt. Markiert sind sie mit Namen und allgemeinen Informationen über die Heilsamkeit und deren Anwendung. Aus diesem Grund sind sie für das selbstständige Lernen angemessen.

Damit das Lernen noch interessanter und verspielter wird, und damit wir mehr über die Heilpflanzen erfahren, haben im Botanischen Garten zur Mitarbeit die Kräutersammlerin Zdravka, eine Expertin auf diesem Gebiet, eingeladen. Sie präsentierte einige Kräuter und erklärte, wann welche Kräuter gesammelt werden, wie sie getrocknet und vorbereitet werden und bei welchen Problemen die Kräuter eingenommen werden können. Erfahren habe ich auch, welche Kräuter man wegen der Gifteinlage oder der gefährdeten Existenz in Slowenien nicht sammeln darf.

Wer ist die Kräutersammlerin Zdravka?

Die Kräutersammlerin Zdravka ist eine weise Frau, die einiges über die Kräuter weiß, da sie diese schon seit ihrer Kindheit sammelt. Sie hatte eine Großmutter, die vieles von Kräutern wusste und diese in der Natur, auf Wiesen, Feldern und an Bächen, gesammelt hat. Neben ihrem Haus hatte sie einen Garten, in dem schöne blühende, duftende und aromatische Kräuter wuchsen.

Als sie noch ein kleines Mädchen war, folgte Zdravka ihrer Großmutter wie ein Schatten. Sie war sehr neugierig und ihr gingen die Fragen niemals aus: „Großmutter, was sammelst du heute?“ „Wie sagt man zu dem Kraut?“ „Wieso sammelst du die Blüten und nicht die Blätter?“ „Ah, ist das anstrengend! Wieso graben wir die Wurzeln von Baldrian aus, wieso sammeln wir lieber nicht die Stängel und die Blätter? Das wäre einfacher gewesen.“ „Wieso trocknen wir die Kräuter im Schatten und nicht in der Sonne? Dort würden sie schneller trocknen.“ „Wieso hast du in den Hefestrudel Estragon hinzugefügt und nicht Petersilie?“ „Wieso hast du die echte Arnika zum Schnaps und das Tüpfel-Johanniskraut in das Öl dazu gegeben?“

Wie schon erwähnt wurde, hat die Kräutersammlerin Zdravka ein umfangreiches Wissen über Kräuter. Aber das ist nicht alles. Ihr Wissen hat sie durch das Studium an der Pharmazeutischen Fakultät in Ljubljana erweitert. Heute benötigt sie ihr Wissen im Beruf, denn sie ist Expertin auf dem Gebiet der Kräutermedizin bzw. Phytotherapie. Die Kräuter werden von ihr gesammelt, angebaut, getrocknet und aus ihnen werden verschiedene Präparate zubereitet.

Wie ist unsere Gesprächspartnerin und Kräutersammlerin Zdravka!

Jeder, der sie um einen Rat fragt, bekommt Ihre Hilfe. Wie jeder Kräutersammler hat auch Zdravka zu Hause viele Bücher und Artikel zum Thema Heilkräuter. Nebenbei hat sie auch einige Hefte, in die sie ihre eigenen Erfahrungen über Kräuter und auch Rezepte hineinschreibt. Informationen über Kräuter und deren Anwendung hat Kräutersammlerin Zdravka viele und sie wird diese mit uns teilen – mit Jung und Alt, die mehr von dem Thema erfahren möchten.

Noch etwas wäre zu erwähnen. Weil die Kräuter in Slowenien schon mehrere Jahrhunderte bekannt sind, gibt es für jedes Kraut viele verschiedene Volksnamen.

5.2 Was sind Heilkräuter/Heilpflanzen?

Auf diese Frage gibt es verschiedene Antworten, die von der Meinung der gefragten Person abhängig sind. Die Antwort eines Botanikers wäre, dass ein Kraut eine Pflanze mit einem nicht verholzten Stängel ist, die wächst und blüht, danach aber ihr oberirdischer Teil abstirbt und die Pflanze im Frühling erneut wächst. Hinzufügen würde er, dass die Kräuter staudende, weiche und nicht verholzte Pflanzen sind.

Als Beispiele für staudende Pflanzen würde ein Botaniker folgende aufzählen: Gänseblümchen, echte Kamille, Brennnessel, Thymian, Origano, Tüpfel-Johanniskraut…

Verholzte oder holzige Pflanzen, definiert der Botaniker wie folgt: das sind Bäume (unter ihnen auch Obstsorten: Apfelbäume, Birnen, Pflaume, Marille, Aprikose, Nüsse… und Waldarten: Fichte, Tanne, Buche, Lärche, Kiefer, Weißdorne…) und Holzgewächse (Hasel, Heidelbeere, Apfelbeere, Himbeere, Brombeere, Holunder…).

Wie ist aber die Antwort eines Kräutersammlers? Er wird behaupten, dass zu den Kräutern jede Pflanze zählt, die eine besondere Wirkung hat. Die Wirkung, die die Pflanze in sich trägt, bestimmt die Eigenschaften und deren Anwendung.

Aus diesem Grund teilen wir die Kräuter in duftende, aromatische, heilende, giftige Kräuter und Kräuter, die wir als Gewürze nutzen können. So stellen wir fest, dass die Kräuter staudend oder holzig (Bäume oder Sträucher) sein können, wie auch in Form von Algen oder Flechten.

Kräuter – unglaubliche Pflanzen, die von uns Menschen schon mehrere Jahrtausende verwendet werden, gibt es auf der Welt viele. Überall auf der Welt werden, besonders im Bereich der Medizin, immer wieder neue Pflanzen entdeckt. Das Heilen mit Kräutern (heilenden Pflanzen) wird Phytotherapie genannt.

Es ist gefährlich alle Pflanzen zu sammeln und zu genießen. Wie Pilze, sind auch einige Pflanzen oder deren Teile nicht genießbar und können schädlich oder sogar giftig sein.

Bei ihrer Arbeit ist die Kräutersammlerin Zdravka vorsichtig, denn sie weiß welche starken Auswirkungen einige Pflanzen haben können. Aus diesem Grund benutzt sie Pravilnik o razvrstitvi zdravilnih rastlin (Das Regelwerk der Klassifizierung von Heilpflanzen). Das Regelwerk bestimmt welche heilenden Pflanzen (Kräuter) und deren Präparate man ohne ärztliche Aufsicht zu sich nehmen darf und welche vom Arzt kontrolliert werden müssen. Hieraus ergibt sich eine Einteilung der Heilkräuter in vier Gruppen:

  1. Gruppe H (Essen): Heilende Pflanzen, die auch als Nahrungsmittel, aber auch als Küchenkräuter eingenommen werden können.
  2. Gruppe Z (Heilmittel): Heilende Pflanzen, die zur Verdrängung und Heilung von Krankheiten und Krankheitszuständen dienen können. Sie werden zu denjenigen Heilmitteln gezählt, für die kein ärztliches Rezept notwendig ist.
  3. Gruppe ZR (ärztliches Rezept): Heilende Pflanzen, deren Anwendung von einem Arzt kontrolliert werden müssen. Die ärztliche Aufsicht ist aus diesem Grund notwendig, da es bei einigen Menschen zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann und bei zu großen Mengen die Pflanze giftig sein kann. Diese Pflanzen werden zu Kräutern gezählt, für die man ein ärztliches Rezept braucht.
  4. Gruppe ND (Verbotene): Heilende Pflanzen, bei denen das Risiko für gesundheitliche Schäden größer ist, als für einen gesundheitlichen Nutzen. Wegen der Giftigkeit der Pflanzen ist ihre Anwendung nicht erlaubt.

 

Schauen wir uns nun einige giftige Pflanzen dieser Umgebung an, die man kennen und nicht zu sich nehmen sollte.

Deutscher Name

Slowenischer Name

Wissenschaftlicher Name

FOTO

Giftige Pflanzenteile

Gemeiner Efeu

Navadni bršljan

Hedera helix

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Frucht, Blatt und

Gemeiner Stechapfel

Navadni kristavec

Datura stramonium

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 Saft aus dem Blatt

Wunderbaum

Kloščevec

Ricinus communis

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Ganzes Kraut

Maiglöckchen

Šmarnica

Convallaria majalis

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Samen, Milchsaft

Gemeine Pfingstrose,
Echte Pfingstrose

Potonika

Paeonia officinalis

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Ganzes Kraut

Schneerose

Črni teloh

Helleborus niger

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Ganzes Kraut

Riesen-Bärenklau

Orjaški dežen

Heracleum mantegazzianum

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Ganzes Kraut

Europiäische Eibe

Tisa

Taxus baccata

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Ganzes Kraut,

Schwarzer Holunder

Črni bezeg

Sambucus nigra

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Pflanzensaft

Eisenhut

Preobjeda

Aconitum spp.

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Ganzes Kraut

Gartentulpe

Vrtni tulipan

Tulipa gesneriana

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Blätter, Rinde

Echte Zaunwinde

Plotni slak

Convolvulus sepium

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und Wurzel

Sadebaum

Smrdljivi brin

Juniperus sabina

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Ganzes Kraut

Gefleckter Schierling

Mišjak

Conium maculatum

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Pflanzenknolle

Thujen oder Lebensbäume

Klek

Thuja spp.

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und Blüten

Echter Seidelbast

Navadni volčin

Daphne mezereum

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Ganzes Kraut

Schwarze Tollkirsche

Volčja češnja

Atropa belladonna

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Ganzes Kraut

Ein Beispiel dafür wäre der Efeu (lateinischer Pflanzenname Hedera helix L.). Sie haben dieses Kraut sicher schon gesehen (siehe das Foto oben in der Tabelle)! Wie eine Kletterpflanze wickelt er sich rund um einen Baum oder klettert die Wände hoch. Er steigt mit Hilfe von Wurzeln, die das Klettern ermöglichen, auf die Stütze hinauf. Seine Blätter sind herzförmig-oval, die Blüten sind weiß und mit einem Nektar gefüllt, der von den Bienen gesammelt wird. Er bildet blaue Erdbeeren, die aber für den Menschen giftig sind, für Vögel aber einen Nutzen haben. Wenn wir die Blätter oder einen Zweig von Efeu abreißen, dann sehen wir einen weißen Milchsaft. Mit dem Saft ernähren sich einige Insekten (zum Beispiel Stabheuschrecken), für den Menschen ist er jedoch giftig. Falls der Milchsaft in Kontakt mit der menschlichen Haut kommt, kann es zu einer Allergie kommen oder zu unangenehmen Juckreiz führen.

Giftig ist auch der Oleander (Nerium oleander L.). Auch diese Pflanze müssen Sie kennen! Oft wird sie als Zierpflanze genutzt oder aber Sie haben die blühenden und duftenden Gebüsche im Sommer, als Sie mit den Eltern zum Strand gefahren sind, bewundert. Die Pflanze ist sehr giftig, deswegen vermeiden Sie den Kontakt mit ihr!

In der Gruppe der Zierpflanzen gibt es noch andere giftige Pflanzen wie zum Beispiel: Gemeiner Stechapfel (Datura stramonium L.), Ricinus (Ricinus communis L.), Maiglocken (Convallaria majalis L.), Azalee, Roter Fingerhut (Digitalis purpurea L.), gewöhnliches kleines Glöckchen Galanthus nivalis L.), schwarze Nieswurz (Helleborus niger L.), Bärenklau (Heracleum mantegazzianum Sommier & Levier), Hortensie (Arten vom Stamm Hydrangea). Von den Bäumen sind die Eibe (Taxus baccata L.) und Robinie, auch Akazie genannt (Robinia pseudoacacia L.), giftig.

Viele von den Pflanzen haben auch eine gesunde Wirkung (= sind heilende Pflanzen), aber es gilt:

PFLANZEN, DIE WIR NICHT KENNEN, SAMMELN WIR AUCH NICHT. WIR FASSEN SIE GAR NICHT ERST AN!

Wir sammeln NIEMALS geschützte oder gefährdete Pflanzen! Die Liste der in Slowenien gefährdeten Pflanzen ist im Regelwerk Regeln über die Aufnahme von gefährdeten Pflanzen- und Tierarten auf der Roten Liste (Pravilnik o uvrstitvi ogroženih rastlinskih in živalskih vrst v rdeči seznam).

In der Anlage des erwähnten Regelwerkes sind alle in Slowenien gefährdeten Arten aufgelistet wie auch Arten der Farnpflanzen, Samenpflanzen (Pflanzen, die einen Samen bilden), Moose. Aufgezählt werden auch die Arten von Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Fischen, Insekten und Pilzen, die vom Aussterben bedroht sind. Regeln über die Aufnahme von gefährdeten Pflanzen- und Tierarten auf der Roten Liste. Die Liste beinhaltet auch Informationen darüber, wie stark ihre Existenz in Slowenien gefährdet ist. Von Bedeutung ist auch folgende Kategorisierung:

Auf der Liste befinden sich auch einige Heilpflanzen.

 

5.3 Wieso verwenden wir die Pflanzen?

Pflanzen verwenden wir schon seit mehrehren Jahrtausenden (mehr dazu im Kapitel 5.8 - Geschichte der Zubereitung von Kräutern). Wir verwenden Kräuter wegen ihren Wirkstoffen, die sie beinhalten. Die Wirkstoffe sind chemische Stoffe, die von den Pflanzen in biochemischen Prozessen (z.B. Stoffwechsel oder Metabolismus) hervorgebracht werden. In den Kräutern gibt es sehr viele Wirkstoffe. Die wichtigsten von ihnen sind: Kohlenhydrate, Fettgehalt, Farbstoffe, Glucosid, Saponin, Magenbitter, Gerbstoffe, ätherische Öle, Vitamine und viele andere.

Im Leben der Pflanzen haben die Wirkstoffe verschiedene Funktionen. Mit Hilfe von Wirkstoffen kommunizieren die Pflanzen mit ihrer Umgebung, und wecken das Interesse für das Bestäuben. Einige Wirkstoffe dienen der Pflanze bei der Verteidigung vor Krankheiten und Schädlingen, andere dagegen dienen als Abfallstoffe oder Energievorrat.

Die Wirkstoffe bestimmen die Verwendbarkeit der Kräuter. So bezeichnen wir die Pflanzen, die einen positiven Einfluss auf die Gesundheit des Menschen und der Tiere haben, als Heilpflanzen. Wir verwenden sie bei der Vorbeugung, der Entlastung der Vorkrankheitszeichen und bei Problemen im Falle einer chronischen Erkrankung, sowie in der Zeit der Genesung. Wichtig ist es zu erwähnen, dass die Verwendung von Heilkräutern nicht als Ersatz für die ärztliche Versorgung gilt, falls es sich um akute oder komplexe chronische Krankheiten handelt.

Wegen des Geschmackes und des Duftes werden einige Kräuter bei der Zubereitung von Essen, Getränken oder beim Konservieren von Lebensmitteln verwendet. Aus einigen duftenden Pflanzen lassen sich ätherische Öle herstellen, die auch in kosmetischen Produkten verwendet werden.

Für die, die mehr über die Wirkstoffe und die Eigenschaften der Kräuter erfahren möchten; Bei den Wirkstoffen handelt es sich um allgemein wichtige Wirkstoffe, deswegen sind sie alphabetisch geordnet.

Alkaloide:

(ZZ) Chemisches: sind komplex gebildete hetero-zyklische Stickstoffverbindungen (Basen). Alkaloide tragen in verschiedenen Kräutern verschiedene Namen. Sie haben eine starke und oft eine giftige Wirkung. Aus diesem Grund werden Pflanzen, die solche Alkaloide in sich tragen, nicht gesammelt!

Sie haben Auswirkungen auf das Nervensystem, Atmungsorgane, Herz, Blutkreislauf, Verdauungsorgane und Harnwege.

Beispiele der Kräuter, die Alkaloide in sich tragen (giftige Kräuter sind mit rot markiert):

JF: Alkalod = lateinischer Wortstamm des Wortes alkalisches (basisches), steht für die Ache der Pflanze.

Gerbstoffe (Tannine):

(ZZ) Chemisches: polyphenolische Verbindung ohne Stickstoff. Alle Gerbstoffe (auch Tannine) haben einen bitteren Geschmack und dienen den Pflanzen als Abwehrstoffe vor Schädlingen.

Die Haupteigenschaft von Gerbstoffen ist ihre Fähigkeit, dass sie sich chemisch mit Eiweiß verbinden und dabei niederschlagen. In unserem Körper sind Eiweißstoffe wie unter anderem Kollagenfasern, die sich in der Schleimhaut der Verdauungsorgane befinden. Beim Niederschlagen stabilisiert sich die Schleimhaut auf der sich ein Schutzschild bildet. Das bedeutet, dass sich ihre Empfindsamkeit verringert, die Entzündungsprozesse mildern sich und kein Durchfall mehr entsteht.

Auch Eiweiß schlägt sich im Blut nieder. Das ist der Grund dafür, dass die Gerbstoffe Blutungen stoppen.

Bei der Verwendung von Gerbstoffen in der Phytotherapie müssen wir auf das Konzentrat achten, denn eine zu starke Dosierung (höher als 5%) kann die Schleimhaut der Verdauungsorgane und die Haut beschädigen.

Beispiele der Kräuter, die Gerbstoffe in sich tragen: Blutwurz, Kriechendes Fingerkraut, Frauenmantel.

Früher hat man Gerbstoffe in einer Gerberei beim Verfahren der Gerbung von Häuten und Pelzen hergestellt. Dabei hat man Gerbstoffe verwendet, die als Gerbrinde bezeichnet wurden. Verwendet wurde getrocknete Fichten- oder Eichenrinde. Wegen der Gerbstoffe, die sich im Verfahren chemisch an Eiweiß in der Haut gebunden haben, hat sich die Haut im Pelz verwandelt.

Ätherische (duftende) Öle:

Chemisches: sie können verdunsten und angenehmen duftend sein (in Pflanzen sind das Überreste des Stoffwechsels) und haben keine einträchtige chemische Zusammensetzung.

Für den Fall, dass die Pflanze stressigen Situationen ausgesetzt ist, kann sie mehrere Öle produzieren. Der meiste Anteil der Öle befindet sich in den frischen Teilen der Pflanze, die aber verloren gehen, wenn die Pflanze getrocknet, geschnitten oder zersplittert wird. Auch der Frost sorgt für einen geringeren Anteil der ätherischen Öle in der Pflanze. Sie werden bei Aromatherapien, in der Kosmetik, in der Ernährungswissenschaft, der Parfümindustrie usw. verwendet.

Die Funktionen sind sehr verschieden (leichtes Heraushusten, Beruhigen, Anregung, Abwehr gegen Entzündungen, gegen Parasiten und Mikroorganismen…).

Aromatische Gewürzpflanzen sind: Lavendel, Rosmarin, Minze, Lorbeer, Thymian, Salbei, Melisse…

Nadelholz (Kiefer, Fichte, Wachholder)

Ätherisch bedeutet verdunstend. Ein älterer Name für ätherische Öle ist „essenzielle Öle“. Essenziell steht für den Geruch, Duft. Für Öle ist charakteristisch, dass sie verdunstend sind und sie einen typischen Duft haben.

Magenbitter:

Chemisches: es handelt sich um verschiedene chemische Verbindungen, die einen gemeinsamen Geschmack haben. Die Magenbitter können Terpen beinhalten oder auch nicht.

Magenbitter mit Terpen:

  1. Iridoide und Sekoiridoide zählen zum terpenischen Magenbitter, der die Herkunft in Monoterpenen hat (z.B. Enzian, Olivenbaum, Hunger…);
  2. Pikrosalvin (Magenbitter des Salbeis), Marrubiin (Minze) sind diterpenische Magenbitter;
  3. Sesquiterpenische Magenbitter befinden sich vor allem in Pflanzen, die zur Familie der Korbblütler und Zichoriengewächse gehören (Artischocken, Löwenzahn, Beifuß…).

Terpenfreie Magenbitter: Magenbitter des Hopfens, der Orangen, Zitronen…

Es gibt viele Magenbitter in Pflanzen, die zur Familie der Enziane, Korbblütler und Zichoriengewächse gehören. Es handelt sich um Stoffe, die eine Wirkung auf den Magen und die Verdauungsapparate, also auf Dünn- und Dickdarm, haben. Sie spornen die Schleimhaut der Verdauungsorgane dazu an, dass sie Enzyme absondern. Sie beruhigen den Verdauungsapparat beim Aufenthalt der Darmgase. Magenbitter helfen auch bei der Erneuerung der Leber. Zu Pflanzen, die Magenbitter in sich tragen, zählen: Löwenzahn, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Liebstöckel, Thymian, Majoran …

Glykoside:

Chemisches: Glykoside sind chemisch vielfältige Verbindungen, die beim Stoffwechsel in Zucker und eine nicht süße Komponente zerfallen. Aufgrund der unterschiedlichen Wirkung und der komplexen Verbindungsformen können wir sie in weitere Untergruppen teilen:

  1. Herzglykoside,
  2. Antrachinonische Glykoside,
  3. Hydrokinetische Glykoside,
  4. Saponine,
  5. Flavonoide und
  6. Kumarin.

Beispiel der Pflanze – Fingerhut (sehr giftig), solche Mittel benutzt man nur in sehr kleinen Mengen (homöopathische Dosen) und unter ärztlicher Aufsicht!

a) Herzglykoside:

Das sind Glykoside mit einer Struktur der Steroide, an die sich das Molekül des Zuckers bindet. Sie haben Auswirkungen auf den Herzschlagrhythmus und sie stärken das Herz. Außerdem verstärken sie die Absonderung des Urins und beruhigen Schwellungen. Herzglykoside stärken das geschwächte Herz. Bei solchen chemischen Verbindungen ist die Dosierung von Bedeutung, denn eine zu große Dosis kann verhängnisvoll werden! Solche Pflanzen sind – Weißdorn, Maiglöckchen, Fingerhut, Oleander.

b) Anthrachinonische Glykoside:

Sind Glykoside, die als Abführmittel gelten. Sie zeigen ihre Wirkung erst, wenn sie in den Dickdarm gelangen und unter Einfluss von Bakterien und Enzymen in der Darmflora stehen. Sie zerfallen in eine Zuckerkomponente und freie Anthrachinone. Beim Reizen der Darmschleimhaut kommt es zu einer vergrößerten Aktivität der Darmperistaltik und der Schleimselektion. Unser Körper gewöhnt sich an diese chemischen Verbindungen, deswegen kann es bei mehrmaliger Einnahme des Abführmittels zum Verfaulen des Darms kommen. Das Einnehmen von anthrachionischen Glykosiden wird bei Kleinkindern, schwangeren Frauen, im Falle der Menstruation und bei Hämorrhoiden abgeraten!

c) Hydrokinetische Glykoside:

Es handelt sich um Verbindungen aus Glykosiden, die erst anfangen zu wirken, wenn sie zu den Nieren gelangen, wo sich die Zuckerkomponente abspaltet. Das bekannteste hydrokinetische Glykosid ist Arbutin. Es hat eine antibakterielle Wirkung. Aus Pflanzen, die aus hydrokinetischen Glykosiden bestehen, können wir einen Tee zubereiten. Fügt man Natriumkarbonat hinzu, optimiert man die Wirkung und das Urinwasser wird basisch. Pflanzen mit einer solchen Wirkung sind: Bärentraube, Blätter der Preisebeere, etwas weniger in Blättern der Blaubeeren, Birnen und Heidekraut.

d) Saponine:

Sind Glykoside, die die Struktur von Terpenen oder Steroiden haben und das Molekül des Zuckers binden. In einer Wasserlösung schäumen sie wie eine Seife. Bei der inneren Anwendung von Saponinen absorbiert unser Organismus sie nicht. Dennoch muss bei der Anwendung einiges beachtet werden. Pharmalogisch betrachtet sorgen Saponine für ein erleichtertes Husten, denn sie verdünnen die dicke Schleimhaut. Dabei reizen sie das Nierenepithel und es kommt zur vergrößerten Harnausscheidung, sie verbessern auch die diuretische Wirkung der Flavonoide. Saponine aus verschiedenen Pflanzen haben auch eine antibakterielle, antibiotische und antimykotische Wirkung. Solche Pflanzen sind: Schlüsselblume, Süßholz, Seifenkraut, Birke, Königskerzen, Hauhechel, Wiesenschachtelhalm, Goldrute, Veilchen …

e) Flavonoide:

Chemisch betrachtet sind Flavonoide sehr vielfältig gestaltet. Wir teilen sie auf Flavone, Flavanone, Chalkone, Isoflavone, Flavonol, usw. Es handelt sich um Stoffe, die nach der Häufigkeit in der Pflanze an zweiter Stelle stehen. Sie entstehen in der Pflanze als Folge des sekundären Metabolismus. Wegen der chemischen Vielfältigkeit der Flavonoide ist ihr Gehalt in den Pflanzen unterschiedlich. Die biologischen Funktionen der Flavonoide sind unter anderem das Schützen vor schädlichen Insekten, das Anziehen der Insekten für das Bestauben der Pflanzen und das Schützen der Pflanze vor einem Virus oder Pilzen. Sie haben einen Einfluss auf das Herz und die Ausbreitung der Herzgefäße (Hagedorn, Arnika), sie lindern Krämpfe (Kamille), schützen die Leber und haben eine Wirkung auf die Bildung der Galle (Milchdistel). Sie beschleunigen den Schweißausbruch (Holunder, Linde), haben eine Wirkung auf die Absonderung und das Sammeln von Harn (Veilchen, Goldrute, Birke) und sie verhindern Ödeme, Entzündungen und Allergien.

f) Kumarin:

Sind Stoffe, die in der frischen Form, keinen Duft haben. Den Duft nach Heu bekommen sie erst beim Trocknen. Das einfachste Molekül der Form ist Kumarin. Kumarin ist bei Leguminosen, Grass und Rötegewächs verbreitet.

Das Kumarin hilft bei Entzündungen, verhindert Ödeme, wirkt antibakteriell und beruhigend. Bei einer zu großen Einnahme kann die Gesundheit der Leber gefährdet werden. Eine Wirkung von Kumarin ist, das Ausscheiden von Essenschimmel. Des Weiteren können sie auf den Körper eine krebsartige und toxische Wirkung auf die Leber haben.

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Kohlenhydrate:

(ZZ) Chemisches: Kohlenhydrate sind ein Produkt der Photosynthese, wobei sich unter dem Einfluss von Sonnenstrahlen aus Wasser und Kohlendioxid Moleküle von Sauer-, Wasser- und Kohlenstoff bilden. Je nach Zuckereinheiten werden sie in Mono, Oligo- und Polysaccharide geteilt.

  1. Monosaccharide: zur Gruppe zählen wir gewöhnlichen Zucker (Glucose, Fruktose), Zuckersäure und Zuckeralkohole (Mannit, Sorbit, Xylit, Inositol…)
  2. Oligosaccharide: es handelt sich um Kohlenhydrate, die aus 2 bis 8 Zuckermolekülen bestehen. Zu der Gruppe zählen Laktose (Milchzucker), Maltose (malziger Zucker) und Saccharose (Rohrzucker).
  3. Polysaccharide: bestehen aus einer großen Anzahl von Monosacchariden. Bei der Zersetzung zerfallen sie in eine oder mehre Sorten des einfachen Zuckers. Wegen der komplexen Struktur schmecken sie nicht mehr süß. Im Wasser sind sie schlecht löslich oder gar nicht löslich. Zu den Polysacchariden werden Stärke, Inulin, Zellulose, Pektine, Polysaccharide aus Algen und Pilzen, Pflanzengummis und Pflanzenschleim gezählt...

Viele Sorten von einfachen oder komplexen Kohlenhydraten verwendet man für medizinische Zwecke – so zählt Inulin zu einer speziellen Sorte von Stärke, die den Blutzuckerspiegel nicht erhöht. Sie ist als Droge für Patienten, die unter Zuckerkrankheit leiden, sehr empfehlenswert. Pektin ist ein Polysaccharid, das in den Gedärmen einen vor Reizen schützenden Belag über die Schleimhaut bildet. Vieles davon steckt in Äpfeln, roten Johannisbeeren, Rüben und Feigen.

 

Fett und Fettöle:

(ZZ) Chemisches: Fette sind eine chemische Untergruppe der Lipide. Lipide werden auf neutrale Fette (Fett und Öle) und Lipoide, die sich weiter differenzieren lassen in Wachse, Phospholipide, Steroide, Fettalkohole, Carotinoide und im Fett lösliche Vitamine (A, D, E und K).

Fette und Öle sind Ester von Glycerin und gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren. Je nach Gehalt der verschiedenen Fettsäuren, kann man Lebensmittel folgend einteilen:

  1. Lebensmittel mit einer großen Menge der Fettsäuren: Kokosfett und Kakaofett, Butter, Tierfett, Talg. Diese Fette sind bei Raumtemperatur in einem festen Zustand;
  2. Öle mit vielen einmal ungesättigten Fettsäuren: Olivenöl;
  3. Öle mit vielen zweimal ungesättigten Fettsäuren: Sonnenblumenöl, Leinöl, Sojaöl und Öle, die aus Getreidekeimen bestehen;
  4. Öle mit vielen dreimal ungesättigten Fettsäuren: Leinöl, Fischöl.

In unserer Ernährung sind Öle und Fette von großer Bedeutung. Jeder Mensch muss pro Tag genügend essentielle Fette einnehmen. Bei Licht verwandeln sich Öle in Strahlen, die austrocknen. Sie können sehr gut in die oberste Hautschicht gelangen. Aus diesem Grund sind pflanzliche Zusatzstoffe oder Extrakte ausgezeichnete Mittel beim Pflegen von Hautkrankheiten sowie bei der Zubereitung von Massageölen und Salben.

Phytonzide:

Es handelt sich um komplexere chemische Verbindungen, die von höheren Pflanzen produziert werden. Sie vermeiden Ausbreitungen von Virosen, Bakterien, Pilzen, Einzeller, Parasiten, sie können die Schädlinge auch vernichten. Pflanzen, die Phytonzide enthalten, schützen die Menschen vor Mikroorganismen. Solche Pflanzen sind Meerrettich, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Wegerich, Mostrich, Eiche, Walnuss...

 

Vitamine:

Grundsätzlich unterteilt man Vitamine auf in wasserlösliche Vitamine (C Vitamin und Vitamine des B Komplexes) und in fettlösliche Vitamine (A, D, E, K).

Es geht um Stoffe, die für den menschlichen Organismus essenziell sind und geregelte biochemische Prozesse im Körper ermöglichen. Eine abwechslungsreiche und vielfältige Ernährung mit Lebensmitteln aus tierischem und pflanzlichem Anbau genügt, um den täglichen Bedarf der Vitamine im Körper zu erreichen. Eine kurze Beschreibung einzelner Vitamine:

  1. Vitamin A: Naturquellen des Vitamins bzw. Provitamins sind Tomaten, Möhren, Eier, Leber, Fischöl, dunkelgrünes und gelbes Gemüse, Margarine, Milch und Milchprodukte.
  2. Vitamine des B Komplexes: zum Komplex des Vitamin B zählt man Vitamin B1 (Aneurin), Vitamin B2 (Lactoflavin), Vitamin B3 (Nikotinsäure), Vitamin B5 (Pantothensäure), Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B11 (Folsäure), Vitamin B12 (Cyanocobalamin). Naturquellen des Vitamins B sind Hefe, Getreide, Leber, Reis, Nüsse, Milch, Eier, Obst, Fisch, Fleisch und grünes Blattgemüse.
  3. Vitamin C: gute Naturquellen des Vitamins C sind Kohl, Paprika, Agrumen, Kiwi, Tomaten. Einen großen Anteil des Vitamins C findet man in den meisten Obst- und Gemüsesorten.
  4. Vitamin D: man bekommt das Vitamin D mit der Sonne. Es genügt schon, wenn wir die Hände, das Gesicht und die Schultern mindestens 2 bis 3 Mal pro Woche für 10 oder 15 Minuten in der Sonne halten. Vitamin D findet man in Fischöl, Eigelb, Hefe, Milch und Milchprodukten.
  5. Vitamin E: wir finden das Vitamin in Gemüsesorten mit Blättern, Pflanzenölen, Mandeln, Erdnüssen, Samen, Leber, Eier, Milch und Milchprodukten.
  6. Vitamin K: Viel Vitamin K befindet sich im Salat, Brokkoli, Soja, Blumenkohl, Kohl, Leber, Soja- und Olivenöl.

5.4 Welche Teile der Kräuter sammelt man und wo?

In einigen Kräutern sind die Wirkungen in der ganzen Pflanze gleichmäßig aufgeteilt – solche sammelt man als ganze Pflanze. In einigen sind aber die Wirkungen nur in einigen Teilen angehäuft – bei solchen Pflanzen sammelt man nur gewisse Teile (Wurzel, Rinde, Blätter, Blüten, Frucht, Samen).

Kräuter sammelt man in einer unbeschmutzten Umgebung, also nicht am Straßenrand oder Fußweg und auch nicht in der Nähe von großen Städten, Fabriken, Müllplätzen oder gespritzten Feldern und Wiesen. Seien wir nicht selbstsüchtig und sammeln wir nur so viele Kräuter, wie man braucht. Beim Sammeln achtet man darauf, dass der Naturstandort erhalten bleibt und dass die Kräuter nicht verletzt werden. Wenn man zum Beispiel die Wurzel sammelt, sollte man nicht die ganze Wurzel ausgraben. Auf diese Weise erholt sich die Pflanze schneller und wird auch schneller weiterwachsen.

Kräuter, die man sammelt, sollten gesund und kräftig sein. Gesammelt werden sie bei trockenem und schönem Wetter, am besten am Vormittag (aber nicht am Morgen, wo die Pflanzen noch wegen des Taus nass sind). Das gilt besonders für Pflanzen, aus denen ätherische Öle erzeugt werden, denn am Vormittag gibt es sehr viele Öle in der Pflanze.

Allgemein sammelt man die Pflanze in einem Teil am Anfang der Blütezeit. Die Blüten sammelt man erst, wenn sie offen sind und die Blätter sammelt man erst, wenn sie vollkommen reif sind. Auch die Frucht muss zuerst reif sein, bevor sie sich sammeln lässt (einige sind erst im Herbst nach dem Frost reif). Die Wurzel wird im Frühling oder Herbst ausgegraben. Die Rinde wird auch erst im Frühling gesammelt, denn erst dann kann man die Rinde von der Pflanze ziehen, ohne sie zu verletzen (unter der Rinde fließen sehr viele Essensstoffe). Genommen wird die Rinde der kleinen Sprossen und Zweige. Die Rinde kann man mit einem Messer auseinander zu zerreißen.

Die Kräuter werden in Papiertüten oder Körben gesammelt. Falls es notwendig ist, sollte man beim Sammeln Handschuhe tragen (Brennnessel, Milchdistel), oder Schere, Messer, Schaufel und vielleicht noch eine Hacke.

Einige der Pflanzen können wir erfolgreich im eigenen Garten pflegen. Im Garten benötigen sie einen speziellen Platz, da sehr viele Pflanzen zur Staude gehören. Die Staude wächst im Frühling erneut. Sehr schön im Garten ist auch die Kräuterspirale. Einjährige Pflanzen kann man auch im Garten wachsen lassen, denn sie haben positive Auswirkungen auf das Wachsen von Gemüsesorten, sie schützen vor Schädlingen oder sie geben der Pflanze einen besseren Geschmack.

5.5 Wie werden Kräuter getrocknet und aufbewahrt?

Gesammelte Kräuter müssen gleich nach dem Sammeln getrocknet werden, denn so wird das Handeln der Enzyme, die für die Verwesung der Wirkungen zuständig sind, verhindert. Bei Kräutern, die als ganze Pflanzen gesammelt werden, dürfen die Blätter, Blüten und Früchte vor dem Trocknen nicht abgeschnitten werden. Sie werden kurz vor der Verwendung pulverisiert oder verkleinert um so viele Wirkstoffe wie nur möglich zu erhalten. Vor dem Trocknen dürfen nur die Wurzeln geputzt werden. Getrocknet werden die Kräuter in einem sauberen Raum, wo es keine Feuchtigkeit gibt. Der Raum sollte genügend Schatten bieten und ausreichend belüftet sein. Im Raum muss genügend Schatten sein und ein Durchzug ist wichtig. Der Blütenstand und die ganze Pflanze können auch als Sträuße an einem Strick aufgehängt werden. Man könnte auch einen Apparat zum Trocknen verwenden, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Wirkungen der Pflanze erhalten bleiben. Die Temperatur beim Trocknen darf nicht höher als 47 °C sein. Die Pflanzen sind ganz getrocknet, wenn sie brechen.

Richtig getrocknete Kräuter, werden fachgemäß als Drogen bezeichnet. Getrocknete Drogen werden in zugeschlossenen Gläsern mit dem Namen der getrockneten Droge und dem Datum (Monat, Jahr), wie auch der Sammelstelle gehalten. Einige von den gesammelten Vorräten werden jedes Jahr erneuert, andere können nach mehreren Jahren verwendet werden. Einige ältere Drogen können im Bad oder als Umschläge genutzt werden.

Die Sprache der Wissenschaft ist Latein, welches auch bei den Pflanzen verwendet wird! Kräutersammlerin Zdravka hat eine Tabelle mit den Namen der Drogen auf Slowenisch, Deutsch und Latein fertiggestellt.

Deutscher Name

Slowenischer Name

Lateinischer Name

Einige Beispiele

Kraut

Zel

Herba

Serpylli herba (necveteča ali cveteča rastlina materine dušice)

Blatt

List

Folium

Folium rosmarini (list rožmarina)

Blüte

Cvet

Flos

Calendulae flores (cvetje ognjiča)

Wurzel

Korenina

Radix

Helenii radix (korenine velikega omana)

Wurzelstock

Korenika

Rhizoma

Valerianae rhizoma (korenike baldrijana)

Knolle

Gomolj

Tuber

Salep tuber (gomolji navadne kukavice)

Pflanzenknolle

Čebulica

Bulbus

Alii sativi bulbus (čebulice česna)

Frucht

Plod

Fruktus

Myrtilli fruktus (plod borovnice)

Samen

Seme

Semen

Lini semen (seme navadnega lana)

Rinde

Skorja

Cortex

Quercus cortex (hrastova skorja)

Zapfen

Storžek

Strobulus

Lupuli strobulus (storžki hmelja)

Öl

Olje

Oleum

Dracunculi oleum (pehtranovo olje)

ätherische Öle

Eterično olje

Actheroleum

Menthae piperitae actheroleum (eterično olje poprove mete)

5.6 Wie und in welcher Form werden Kräuter und deren Drogen verwendet?

Tinktur: ist ein Extrakt aus Kräutern, bei dem das Lösungsmittel Alkohol ist. Falls das Lösungsmittel Essig, Wasser, Glyzerin oder ein anderer Stoff ist, handelt es sich nicht um eine Tinktur, sondern einen Extrakt. Die Tinktur hat wegen ihrer Alkoholbasis einige Vorteile vor anderen pflanzlichen Extrakten:

  1. Ihre Haltbarkeit (Alkohol gilt auch als ein guter Konservierungsstoff) ist besser als bei Extrakten, die auf Wasser basieren. Auf wasserbasierende Extrakte werden als ein gutes Medium für Bakterien und Schimmel verwendet.
  2. Der größte Teil der Pflanze wird im Alkohol aufgelöst, übrig bleibt nur die Zellwand.
  3. Sie werden als kleinere Dosierungen verwendet und müssen entsprechend verdünnt werden.

Jede Tinktur muss präzise und vorsichtig zubereitet werden, am besten nach einem Apothekenrezept oder einem Rezept, dass von mehreren Generationen geprüft worden ist. Diese Aspekte müssen beachtet werden, falls man sich die Tinktur selber zubereitet. In der Produktion und für den Verkauf gelten strengere Regeln. Für die Zubereitung der Tinktur kann 45%, 60%, 70% oder 90% Etanol verwendet werden. Tinkturen werden im Verhältnis 1:4 oder 1:5 zubereitet (ein Teil der Droge und mehrere Teile des Alkohols).

Tinkturen nach dem Rezept von unseren Großmüttern:

Für die Zubereitung wird eine frische oder getrocknete Pflanze verwendet, das gleiche gilt für die Wurzel. Eine stärkere Konzentration des Alkohols wird für Pflanzen, die viel Harz und schwerlösliche Stoffe enthalten, verwendet. Schwächere Konzentrationen des Alkohols werden bei Pflanzen, die viele ätherische Öle enthalten, und bei Wurzeln verwendet. Für das Einweichen der Pflanze wird ein guter Früchteschnaps benutzt, der über das Kraut gegossen wird. Das Glas wird danach in einem trockenen, kälteren und dunkleren Raum gehalten. Dabei muss darauf geachtet werden, dass das Glas ab und zu durchgeschüttelt wird. Nach 6 bis 8 Wochen wird das Material durch eine Gase oder einen Leinlappen durchgeseiht und gut ausgepresst. Die Tinktur wird in dunkleren Flaschen mit einer Pipette gehalten. Das Haltbarkeitsdatum einer solchen Tinktur dauert bei einer entsprechenden Lagerung mehrere Jahre.

Tee: ist die am häufigsten verwendete Art der Kräuternutzung. Der Tee kann aufgekocht werden, oder als ein Aufguss, Sud oder Mazeration zubereitet werden.

Aufguss: die Art der Zubereitung des Aufgusses ist verschieden. Bei der klassischen Zubereitung werden bei 250 ml Wasser 1 bis 2 Teelöffel der Droge genommen. Das Wasser wird aufgekocht und über das Kraut gegossen, alles zusammen wird durchgemischt und für 10 Minuten abgedeckt. Der Tee wird durchgeseiht und falls es empfohlen wird, wird noch Zucker dazu gegeben.

Beim Aufkochen: die empfohlene Menge der Droge wird ins kalte Wasser dazu gegeben und aufgewärmt, bis es anfängt zu sprudeln. Die Zubereitung wird für 10 Minuten zugedeckt.

Sud: folgende Art der Zubereitung des Tees wird bei der Rinde und der Wurzel, bei denen einige Wirkstoffe schwieriger extrahieren, verwendet. Die Droge wird ins kalte Wasser geschüttelt und bis zum Sprudeln aufgekocht. Danach wird der Topf zugedeckt und noch 20 bis 30 Minuten gekocht.

Mazeration: diese Art der Zubereitung wird bei pflanzlichen Stoffen enthaltenden Kräutern, oder bei nicht Wärme akzeptierenden Wirkungen verwendet. Die entsprechende Menge der Droge wird für 6 bis 12 Stunden ins kalte Wasser gegeben. Danach wird die Menge abgetropft und die Flüssigkeit wird aufgewärmt.

Der Tee darf nicht schnell getrunken werden, sondern in kleinen Schlucken. Falls man an einer Lungenkrankheit oder an einer einfachen durch einen Virus oder einer Bakterie verursachten Krankheit erkrankt ist, wird zum Tee noch Honig hinzugefügt. Das gilt auch bei Blutbahnkrankheiten oder falls man nur den Körper kräftigen möchte.

Sirup: er ist eine ausgezeichnete Zubereitung für Kinder, die einen hartnäckigen Husten haben oder an einer Erkältung oder Grippe leiden. Der Sirup wird aus den Wegerich-Blättern, Blüten der Königskerze oder des Löwenzahns und aus den Spitzen der Fichte zubereitet. Die Volkszubereitung des Sirups:

Man braucht ein großes Glas (Rauminhalt 2, 3 oder 4 Liter) mit einer breiten Mündung. In das Glas werden stufenweise Kräuter gelegt und mit Zucker übergossen. Dieses Verfahren wird so lange wiederholt, bis das Glas voll ist. Der Inhalt setzt sich jeden Tag ein bisschen, weshalb das Glas weiter gefüllt wird, bis es ganz voll ist. Der Sirup in einem solchen Glas kann im Boden eingegraben werden oder an einer sonnigen Stelle reifen. Nach 5 bis 6 Wochen wird der Inhalt geseiht und in dunkleren Flaschen an einer kühlen Stelle gelagert.

Für eine präzise Zubereitung des Sirups benötigt man frische Kräuter, Wasser, ein pH – Meter, ein Thermometer, eine Zuckerkomponente und Zitronensaft. Zu einem Liter Wasser wird ein Deziliter Zitronensaft dazu gegossen. Zuerst wird ein starker Kräutertee zubereitet. Nach dem der Kräutertee abgetropft worden ist, wird die Zuckerkomponente im Verhältnis 1:1 dazu gegeben. Alles zusammen wird so lange durchgemischt, bis sich die Zuckerkomponente auflöst. Danach wird noch der Zitronensaft hinzugefügt und alles wird aufgewärmt, bis die Temperatur von mindestens 78°C erreicht wird. Die Pasteurisierung des Sirups soll so gering wie möglich sein. Die Flaschen sollten davor in der heißen Luft im Backofen desinfiziert werden. Der Sirup, den wir in die Flaschen gießen, sollte eine Temperatur von mindestens 78°C und den pH – Wert unter 4,15 haben, denn so entsteht eine dauerhafte Pasteurisierung.

Frischer Saft: ist in der Volksmedizin sehr beliebt. Er wird aus frischgesammelten Pflanzen zubereitet. Der Saft kann aus der Pflanze auf verschiedene Weise verwendet werden:

  1. Früchte und saftige Wurzeln können direkt in den Entsafter gegeben werden (falls es möglich ist, soll er schneckenförmig sein und nicht zentrifugal – noch besser eignet sich eine kleinere hydraulische Presse);
  2. grüne Teile der Pflanze werden vor dem Ausdrücken des Saftes befeuchtet;
  3. einigen Teilen der Pflanze kann noch etwas Wasser hinzugefügt werden, alles wird dann in einem Zerkleinerungsgäret zerstückelt und die zersplitterte Masse wird durch ein dichtes Sieb gesiebt.

Der frische Saft wird mit kleinen Löffeln mehrmals am Tag getrunken, meistens vor dem Essen.

Kräuteröle: die Kräuter werden auf verschiedene Weise in grundlegende Öle eingeweicht. Sie übernehmen für einige Wirkungen der Kräuter die Funktion als Lösungsmittel. Für die Zubereitung der Kräuteröle werden oft getrocknete Kräuter (Ausnahme Johanniskraut) verwendet. Als grundlegendes Öl wird meistens Olivenöl oder Sonnenblumenöl eingesetzt, aber man kann auch Öle aus Hanf, Mandeln, Nüssen oder Sesam gebrauchen. Das Öl aus dem Kraut wird folgend zubereitet: das grundlegende Öl und das getrocknete Kraut wird im Wasserbad für 90 bis 120 Minuten gekocht. Das Öl wird gesichert und in dunklen Flaschen gehalten.

Kräutersalben: für die Zubereitung einer guten Salbe benötigt man ein Öl aus Kräutern, gereinigten Bienenwachs und ätherische Öle (optimal). Das Öl aus dem Kraut wird aufgewärmt (nicht zu heiß) und Wachs wird hinzugefügt. Das Verhältnis zwischen Wachs und Öl ist 1:7,5. Das Verhältnis kann den eigenen Wünschen angepasst werden. Das hängt davon ab, wie fettig die Salbe sein soll. Wenn man mehr Wachs dazu gibt, ist das Endprodukt kompakter und weniger fettig. Erst wenn sich das Wachs im Öl gut auflöst, wird ätherisches Öl dazu gegeben. Die warme Mischung wird in kleinere Flaschen gegossen, die nicht zugedeckt werden, bis die Salbe erhärtet. Die Salbe wird in einem dunkleren und nicht zu heißen Raum gelagert

5.7 Präsentation einiger Heilkräuter

Deutscher Name

(na njem link na opis – primer za Spitzwegerich spodaj)

Slowenischer und lateinischer Name

Verwendbare Pflanzenteile

Verwendbarkeit

Wirkungen

Spitzwegerich

Plantago lanceolata L. – ozkolistni trpotec

Blatt (folium)

Tee, Sirup, frischer Saft

Verschleimte Atemwege, strkes Husten

Großer Wegerich

Plantago major L. – veliki ali širokolistni trpotec

Blatt (folium)

Kompresse aus frischer Kraut, Tee

Heilen der Wunden und Entzündungen, Krankheiten an Atemwegen

Sand-Thymian

Thymus serpyllum – materina dušica, timijan

Ganzes Kraut (herba)

Tee

Keuchhusten, Verschleimte Atemwege, Husten

Echter Thymian

Thymus vulgaris L. – vrtni timijan, materina dušica

Ganzes Kraut (herba)

Tee, Sirup

Aushusten und Verschleimte Atemwege

Ysop

Hyssopus officinalis L. – navadni ožepek

Blatt (folium), Blühten (flos)

Tee

Verschleimte Atemwege, verschleimte Verdaungsorganeund Blutreinigung

Basilikum

Ocimum basilicum L. – bazilika

Ganzes Kraut (herba) oder Blatt (folium)

Tee

Vergiftungen im Darmsystem, stärken des Magens

Winter-Bohnenkraut

Satureja montana L. – kraški šetraj

Ganzes Kraut (herba) oder Blatt (folium)

Tee

Magen- und Bauchkrämpfe, Verdauungs-probleme

Zitronenmelisse

Melissa officinalis L. – navadna melisa

Blatt (folium)

Tee, Tinktur

Nervenkrank-heiten, starke Kopfschmerzen, stärken des Organismus

Echter Dost

Origanum vulgare L. – navadna dobra misel

Ganzes Kraut (herba)

Tee

Rägt den Apettit an, verstärkt den Magen, die Leber und die Gallenblase

Gewöhnlicher Andorn

Marrubium vulgare L. – navadna črna meta

Ganzes Kraut (herba)

Tee, frischer Saft

Lungenkrank-heiten, Regelblutung, allgemeine körperliche Schwäche

Rundblättrige Minze, Apfelminze

Mentha × rotundifolia Huds. – okroglolistna meta

Blatt (folium)

Tee

Verbessert das Funktionieren der Leber und der Gallenblase, disinfizierende Wirkung

Huflattich

Tussilago farfara L. – navadni lapuh

Blühte (flos), Blatt (folium)

Tee (Blatt und Blühte zusammen)

Blutreinigung, alle Lungenkran-kheiten und verhindert die Schleimbildung

Estragon

Artemisia dracunculus L. – pehtran

Ganzes Kraut (herba)

Tee, Gewürz

Auswirkungen auf den Harn, regt stark den Apettit an.

Echte Kamille

Chamomilla recutita (Matricaria chamomilla) L. – prava kamilica

Blühte (flos)

Tee, Kompression, im Bad, Öl

Santes Diseinfiziermittel, mildert Schmerzen, entspannt und entzündungs-hemende Funktion

Rainfarn

Tanacetum vulgare L. – navadni vratič

Blühte (flos), Ganzes Kraut (herba)

Tee

Verhindert Blähungen, wehrt die Darmparasite ab

Gemeine Scharfgarbe

Achillea millefolium L. – navadni rman

Ganzes Kraut (herba)

Tee

Leberkrank-heiten, Krankheiten an dem Harnweg, Magen- und Darmkrankheiten, leitet das Wasser aus dem Körper ab

Mariendistel

Silybum marianum (L.) Gaertner. – pegasti badelj

Samen (semen)

Tee

Leberzyrose und chronische Lebererkran-kungen

Purpur-Sonnenhut

Echinacea purpurea (L.) Moench. – škrlatni ameriški slamnik

Ganzes Kraut (herba), Wurzel (radix)

Tee, frischer Saft

Verhindern und Heilen von Erkältungen

Frauenmantel

Alchemilla xanthochlora/vulgaris Rothm. – navadna plahtica

Ganzes Kraut (herba) oder Blatt (folium)

Tee, Kompression

Ordnet die Regelblutung, heilt die Wunden, stopt Blutungen

Wald-Erdbeere

Fragaria vesca L. – navadni jagodnjak

Blatt (folium), Frucht (fruktus)

Tee, frische Beeren

Blutreinigung, hilft bei Darm- und Magenkatarrh

Chinnesisches Fingerkraut

Potentilla chinensis Ser. – kitajski petoprstnik

Rhizome (rhizoma)

Tee

Darmkatarrh, starke Verdaungs-störungen

Gefleckte Lungenkraut

Pulmonaria officinalis L. – navadni pljučnik

Ganzes Kraut (herba), Blatt (folium)

Tee

Krankheiten und Entzündungen der Atemwege

Echte Beinwell

Symphytum officinale L. – navadni gabez

Wurzel(radix)

Salbe, Kompression

Heilen vom verletzten Gewebe – äuβere Funktion

Dach-Hauswurz

Sempervivum tectorum L. – Navadni netresk

Frische Blätter (folium)

Frischer Saft

Heilt Wunden, Verbrenungen und Entzündungen

Kalmus

Acorus calamus L. – pravi kolmež

Rhizome (rhizoma)

Tee, Wurzelpulver

Magenprobleme, schwacher Magen und schlechte Galle-absonderung

Echte Herzgespann

Leonurus cardiaca L. – deljenolistna srčnica

Ganzes Kraut (herba)

Tee

Herzprobleme durch die Nerven, verschleimte Atemwege

Schöllkraut

Chelidonium majus L. – krvavi mlečnik

Ganzes Kraut (herba)

Tee

Galleab-sonderung, mildert Blähungen und Krämpfe im Verdauungs-apparat

Echtes Johanniskraut

Hypericum perforatum L. – šentjanževka

Ganzes Kraut (herba) oder Blühte (flos)

Öl, Tee

Schlaflosigkeit, Blutarmut, Verwendung vom Auβen

Echter Baldrian

Valeriana officinalis L. – baldrijan

Wurzel (radix)

Tee

Krämpfe, Schlaflosigkeit, Krankheiten auf der Basis des Nervensystems

Echter Alant

Inula helenium L. – veliki oman

Wurzel (radix)

Tee, Salbe

Stoffwächsel-krankheiten, Verwendung vom Auβen, Zuckerkrankheit

Rosmarin

Rosmarinus officinalis L. – rožmarin

Blühendes Kraut (herba), Blüte (flos)

Tee

Schlechter Kreislauf

Große Brennnessel

Urtica dioica L. – velika kopriva

Kraut (herba)

Tee, frischer Saft

Blutreinigung, Blutarmut, Harnwegskrankheit, entzündung der Niere, Krankheit der Atmungsorgane

Wermutkraut

Artemisia absinthium L. – pravi pelin

Blühendes Kraut (herba), Blätter (folium)

Tee

Gallen ausscheidung, Verdauungsprobleme, Gelbsucht, Kreislaufstärkung

Deutscher Name: Spitz-Wegerich

Die Bezeichnung „spitz“ bekam die Pflanze wegen der spitzen Blätter.

Mitzker; weil die Blütennähre mit einer kleinen Mütze verglichen wird. Die Pflanze wurde auch von Kindern oft beim Spielen benutzt. Sie haben aus den Stängeln der Pflanze kleine Stühle geflochten

Als Wundenkraut bezeichnet, da man die Blätter auf die frische Wunde gedrückt hat, um das Blut zu stoppen. Mehr von der Pflanzenart Wegerich erfahren Sie auf DWDS.

Deutscher Name: Großer Wegerich

Die Pflanze wurde oft beim Kinderspiel benutzt. Die Kinder haben beim Spielen den Spielkameraden ein Blatt vor dem Mund gehalten und sie sollten es entzwei zu reißen. Danach haben sie sich das Blatt angeschaut und darauf geachtet wie viele Blattrippen noch aus der Rißstelle herausstehen, so oft hat das Kind am Tag gelogen oder Sünden begonnen. Mehr zum Thema Großer Wegerich

Deutscher Name: Thymian

Thymian wird als Gewürz der Wurst beigegeben. Aus dem Jahre 1885 stammt der Name Bratenkraut, da das Kraut als Gewürz zum Füllen der gebratenen Hühner benutzt wurde. Mehr zum Thema Thymian

Deutscher Name: Basilikum

Wurde als Grünfutter benutzt und auch Grünkraut genannt. Weiterer Name ist Hirnkraut, da die Pflanze im Bereich der Arznei verwendet wurde. Wenn man an dem Kraut riecht, soll das das Gehirn beruhigen und man kann leichter einschlafen. Mehr zum Thema Basilikum

Deutscher Name: Melisse

Die Melisse wurde im klassischen Altertum als Binnenfutterpflanze verwendet und auch zum Ausreiben der Bienenstöcke. Daher kommt der Name Bienenpflanze.

Auch Citronenkraut oder Limonenkraut genannt. Sie riecht zitronenartig und wurde schon von dem Römer als citrago bezeichnet.

Weitere Benennung ist Salatkraut, da sie als Gewürz, falls es keine Zitrone zu Hause gab, in Salatzubereitungen verwendet wurde.

Deutscher Name: Dost

Trug den Namen Lungekraut und wurde als Arzneimittel bei Patienten, die oft husten, verwendet. Auch bei Zahnschmerzen hat man die Pflanze genommen. Man musste sie in den Wein schütteln und die Brühe dann im Mund halten. Mehr zum Thema auf DWDS.

Deutscher Name: Andorn

Der Name Alte Weiber wurde für Andorn benutzt, da das Kraut, wegen der runzeligen Form der Blätter oder beim Vergleich der geöffneten Lippenblüte, kommt die Erinnerung an einen zahnlosen Mund eines alten Weibes.

Deutscher Name: Huflattich

Huflattich wurde auch Schnecke(n)hufen(n) genannt. Der Grund liegt darin, dass sich unter den Blättern oft Schnecken aufhalten.

Weil das Kraut eine kühlende Wirkung hat, hat man es auf die entzündete Stelle gehalten um die Wunde zu beruhigen. Mehr auf DWDS!

Deutscher Name: Echte Kamille

Auch Apfelblume genannt, da die Kamille eine apfelähnliche Form hat.

Laugenblume wurde sie wegen der Verwendung bei der Haarpflege genannt, denn die Kamille sorgt für ein schönes und hübsches Haar. Sie soll die Haare länger machen. Mehr zum Thema auf DWDS!

Deutscher Name: Rainfarn

Der Name Rainfarn ist zusammengesetzt und besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil rein steht für eine begrenzte Bodenerhebung, Rain und bedeutet somit Grenzfahne, die auf dem Rein wächst. Weil sie sehr hoch wächst, gilt sie als ein Grenzzeichen.

Nach einer Legende wurde Rainfarn, wie auch Labkraut und Thymian, zum Lager des Jesuskindes verwendet. Mehr zum Thema auf DWDS!

Deutscher Name: Schafgarbe

Die kleinen Blütenköpfe sind in eine Trugdolde vereinigt und deshalb wird sie oft von Unkundigen als Doldenblütler bezeichnet. Sie hat wegen ihrer Häufigkeit und Auffälligkeit sowie wegen ihrer vielfachen Verwendung zahlreiche Volksnamen. Unter anderem wird sie Schafgarbe genannt, weil sie oft in das Futter für Schafe hinzugefügt wird und sie es unglaublich gerne fressen. Mehr auf DWDS!

Deutscher Name: Mariendistel

Eine Legende besagt, dass die weißen Streifen auf die Blätter gelangt sind, als die Milch der heiligen Maria, während ihrer Flucht mit ihrem göttlichem Kind nach Ägypten, auf die Distel geträufelt sind. Mehr zum Thema auf DWDS!

Deutscher Name: Frauenmantel

Es kann auch als Eisenkraut bezeichnet werden weil es heilsame Wirkungen hat bei Wunden die von Eisen verursacht wurden. Doch diese Wirkungen haben auch andere Pflanzen und deshalb kennen wir unter Eisenkraut auch mehrere Pflanzen. Mehr auf DWDS!

Deutsche Namen: Erdbeere, Wald-Erdbeere

Die nahe am Boden wachsende Beere, im Gegensatz zu den auf Sträuchen wachsenden Beeren wie Himbeere, Brombeere, Stachelbeere usw. Mehr zum Thema auf DWDS.

Deutscher Name: Echtes Lungenkraut

Lungenkraut wurde auch Fleckenkraut, denn die Blätter haben helle Flecken.

Eine Legende, die besonders in England verbreitet wurde, erzählt darüber, dass die Flecken auf den Blättern der Pflanze ruhen, weil die Milch Unserer Lieben Frau auf die Blätter getropften. Unser Frauen Milchkraut. Auch Gewitterblume genannt, denn man durfte die Pflanze nicht pflücken, sonst gab es ein Gewitter. Siehe DWDS!

Deutscher Name: Beinwell

Die Pflanze hat nektarreiche Blüten. Wird auch als Honigblume oder Nutscheblume, zu nutschen – saugen, bezeichnet. Die Kinder haben oftmals die nektarreichen Blüten ausgesaugt. Mehr zum Thema Beinwell auf DWDS!

Deutscher Name: Dach-Hauswurz

Ein alter Volksglauben besagt, dass die Dach-Hauswurz, auch Donnerkraut genannt, auf dem Dach gepflanzt werden muss, um das Haus vor Blitzeinschlägen zu schützen und somit die Feuergefahr zu verringern. Daher auch der Name Sündenkraut. Mehr zum Thema auf DWDS!

Deutscher Name: Kalmus

Stammt aus Ostasien und ist seit dem 16. Jahrhundert in Europa. Sie wird auch Peitsche genannt und das wohl deshalb, weil kleine Kinder oft mit den Stängeln spielen und sie als Peitsche benutzen. Mehr auf DWDS!

Deutscher Name: Herzgespann

Früher wurde sie als Heilpflanze in Gärten gezogen, heute aber eher selten in Gärten zu finden. Mehr auf DWDS!

Deutscher Name: Schellkraut

Gehört zu den Mohngewächsen. Enthält einen gelben Milchsaft der and der Luft rötlich wird und einen stark ätzende Wirkung für die Haut hat. Mehr zum Thema Schellkraut auf DWDS!

Deutscher Name: Echter Baldrian

Baldrian wird auch Katzenkraut genannt, das kommt daher, dass die Katzen das Kraut sehr lieben. Sie lieben den Geruch des Krautes und walzen sich gerne im Baldrian herum. So kam es zu der Redensart: „Du streichst wie eine Katze um den Baldrian.“

Baldrian wurde auch Rottenwurzel genannt. Der Name stammt daher, dass man Säcke mit Baldrian vollgefüllt hat und so die Ratten und Mäuse vertrieben hat.

Deutscher Name: Deutscher Alant

Stammt aus dem Inneren Asien und ist eine Heilpflanze die früher in Bauerngärten gezogen wurde. Mehr zum Thema auf DWDS!

5. 8 Geschichte der Zubereitung von Kräutern

Die Geschichte der Kräuter reicht weit in die Vergangenheit der Menschheit. Man hat sie schon lange vor den ersten schriftlichen Berichten über die Pflanzen verwendet. Der Mensch ist zufällig auf die Kräuter gestoßen, als er neue Nahrungsquellen gesucht oder sie in kleineren Mengen in seiner Diät beigeführt hat, da sie eine positive Auswirkung auf seinen Körper hatten. Auf das Kraut wurden die Menschen aufmerksam wegen ihres angenehmen Geruches, wegen der Ähnlichkeit der pflanzlichen Organe mit den menschlichen Körperteilen, durch das Beobachten der Tiere, die sich mit den Kräutern ernährt haben, als sie krank waren, usw. Danach wurden solche Pflanzen von den Volksheilenden, Schamanen und Menschen, die sich mit dem Erforschen der Pflanzen beschäftigten und das Wissen an weitere Generationen übertragen haben, bemerkt. Erst als sich die Schriften entwickelten, wurde das Wissen über die Pflanzen auf das „Papier“ übertragen.

Eines der ältesten Kräuterbücher ist vermutlich die Arbeit des chinesischen Kaisers Schin-Nong, der ungefähr 3.700 Jahre vor Christus lebte. Er beschrieb mehr als 200 heimische Kräuter. Aus dem Jahr 1500 vor Christus stammt die Sammlung „Papirus Ebers“, in der mehr als 700 pflanzliche Heilmittel aus Ägypten beschrieben sind. Mehr als 1000 pflanzliche Heilmittel sind im „Buch der Lebensweisheiten“ festgehalten. Nur wenig der älteren Literatur ist erhalten – im Jahr 47 vor Christus sind viele hochwertige Bücher, mit über Jahrhunderte gesammelten Erfahrungen in der alexandrinischen Bibliothek verbrannt. Einige Jahrhunderte später wurde noch die kleine alexandrinische Bibliothek zerstört.

Bei den alten Griechen wurde die Verwendung der Heilpflanzen in der märchenhaften Urzeit (z.B. Kentaver Heiron hat die Wunde, die sich Achill zugezogen hat, mit Schafgarne geheilt) bemerkt. Der berühmte griechische Arzt Hipokrat führte wichtige Arbeiten durch, in denen genauere Beschreibungen von ungefähr zweihundert Kräutern entstanden. Auch Teofrast (370-285 unserer Zeit), ein weiser Schüler von Aristoteles, erreichte wichtige Erfolge bei der Pflanzenforschung. Das Wissen über Pflanzen, das von den Griechen gesammelt wurde, verwendeten die Römer weiter. Bei den Römern veröffentlichte Plinius der Jüngere (23 bis 79 unserer Zeit) 27 Schriften mit dem Titel „Naturalis Historia“. Zwölf von den Schriften beschreiben Heilkräuter.

In der Zeit des Zerfalls des Römischen Imperiums und am Anfang des 8. Jahrhunderts wurde das Wissen über die Heilpflanzen mündlich verbreitet, da da der Kontinent Europa geprägt war von unterschiedlichen Stämmen, Kulturen und Nationen. In der Pflanzenforschung machte Karl der Große (742-814 unserer Zeit) mit seinen hoheitlichen Anordnungen im Sinne von Gesetzen, auch Kapitularien genannt, einen wichtigen Fortschritt. In den Gesetzen wurde festgelegt, wie aromatische Gewürzpflanzen und Kräuter angebaut werden sollten. Festgelegt wurde auch, wie Beeren und Obstbäume, die in den Gärten der Bauern und neben der Burg wachsen, gepflegt werden. Folgendes Wissen verbreitete sich in den Klöstern, nördlich und südlich der Alpen. Vorbildlich ist das Kloster St. Gallen aus dem Jahr 820, dass das Wissen über Pflanzen noch heute verwendet.

Im Mittelalter sind noch andere wichtige Arbeiten und Forschungen im Bereich der Heilkräuter entstanden:

Der schwedische Arzt und Botaniker Carl Linnaeus (1707-1778 unserer Zeit) war ein bescheidener Student, der Medizin an der Universität in Uppsala studierte. In seiner Lebenszeit gab es in der Stadt eine Fakultät für Jura, Medizin, Theologie und Philosophie. Linné soll ein neugieriger Student, der sich sehr für die Botanik interessierte, gewesen sein. In seiner Arbeit Praeludia Sponsaliorum Plantarum berichtete er über das Geschlechtsverhältnis der Pflanzen. Obwohl dieses Thema schon früher erwähnt wurde, hatte man vorab darüber nicht diskutiert. Diese Arbeit war eine Einleitung in sein Leben in dem Bereich der Botanik (am Anfang half er im botanischen Garten nur bei den Arbeiten, später wurde er Verwalter…), wo er vieles verfasste und andere belehrte. Im Jahr 1735 erhielt er an der Universität in Harderwijk in den Niederlanden den Doktortitel. Er beschrieb in seiner Arbeit, Species plantarum (1753), 6000 Pflanzen und verwendete das erste Mal lateinische Doppelnamen. Diese Benennungen der Pflanzen wurden dann in weiteren Ausgaben (Systema nature) verwendet. Vor seinem System der Pflanzenbenennung gebrauchte man längere und kompliziertere Namen. Mit seinem System vereinfachte er das Benennen der Pflanzen. Er wusste, dass er nicht alle Pflanzen alleine beschreiben konnte. Aus diesem Grund hatte er viele Schüler, die ihm bei der Arbeit halfen.

Vom Ende des 18. Jahrhunderts und das ganze 19. Jahrhundert wurde anscheinend das Forschen der Kräuter unterbrochen, denn im Vordergrund stand die Forschung im Bereich der Chemie und Pharmakologie. Die Medizin wurde in die klassische und alternative Medizin geteilt. Obwohl einige synthetische Zubereitungen eine positive Auswirkung auf das Verhindern von Erkrankungen hatten, konnte die moderne Medizin nicht alle Krankheiten heilen. Das natürliche Heilen von Krankheiten vertrat der Priester und Kräutersammler Sebastian Kneipp (1821-1897 unserer Zeit). Er wusste, dass der Körper nicht nur mit der klassischen Medizin, sondern auch auf natürliche Weise zu kostbaren Stoffen gelangen kann, die unter anderem das Immunsystem stärken, den Schleim aus inneren Organen entfernt, die Verdauung beschleunigen, das Blut reinigen und die Nerven stärken.

Kneipp meinte: „Die Apotheke befindet sich überall rundherum, in den Bergen, auf den Wiesen, in den Wäldern, überall.“

Auf dem Gebiet des heutigen Sloweniens bezeichnete man das natürliche Heilen als Zauberei bzw. Aberglauben. Die Menschen glaubten den Zauberern, die eine eigenwillige Meinung über die Natur hatten und den Göttern näher waren. Ein Zauberer war also derjenige, der Kräuter und Heilpflanzen sammelte und sie für Rituale, wie auch das Heilen von Menschen und Tieren verwendete. Durch den christlichen Glauben bei den Heiden ist das Wissen von den Zauberern in den Hintergrund getreten. Trotzdem war das Wissen über die Heilpflanzen in der Zeit stark verbreitet und ist durch die mündliche Übertragung bis heute erhalten. Während des Mittelalters wurde das Wissen über Pflanzen in Klöstern von Mönchen aufgeschrieben und verbreitet. Es wurde in der Zeit des Mittelalters aus den Klöstern verbreitet, da die Mönche die wichtigsten Informationen über die Pflanzen aufgeschrieben haben. Leider enthalten diese Bücher nur wenig Wissen von den Zauberern aus dem 10. Jahrhundert.

Auf dem Gebiet des heutigen Sloweniens entwickelten sich im 17. Jahrhundert die Mönche der Pauliner im Ort Olimje pri Podčetrtku sehr weiter. In dieser Zeit wurde in dem Ort die erste Apotheke gegründet und in den Gärten neben dem Schloss wurden verschiedene Heilkräuter angepflanzt. Im 18. Jahrhundert wurde die Apotheke mit Fresken, auf denen die Abbildungen von berühmten Ärzten, die Herstellung der Drogen und Mittel für das Heilen der Krankheiten aufgedrückt wurden, ausgestattet. Im Jahr 1569 kam der erste Arzt mit einem Fakultätsbeschluss in das Gebiet der damaligen Krainer Region. Solche Ärzte stellten damals nur Diagnosen, für alles Weitere waren Chirurgen und Wunderheiler zuständig. Damals hatte der Mensch mehrere Funktionen: er war ein Arzt, Botaniker und Pharmazeut. Die Volksmedizin war in dieser Zeit sehr gut entwickelt, das wurde auch von Peter Andrej Mattioli bestätigt. Auch Paracelsus erwähnte in seinen Arbeiten einige Pflanzen, die von den Kärntner Slowenen fürs Heilen verwendet wurden.

In der Arbeit »Slava vojvodine Kranjske« Die Ehre des Hertzogthums Crain von Janez Vajkard Valvasor werden mehrmals Volksnamen der Heilkräuter erwähnt und deren Verwendung beschrieben. Idrija war in Mitteleuropa und in späteren Jahrhunderten ein interessanter Ort, der auch von Paracelsus und Mattioli besucht wurde. Idrija hatte ungefähr 200 Jahre keinen Arzt. Unter den Menschen in dem Ort kam es zu Schwächeanfällen und Mutationen, vermutlich wegen der anstrengenden Arbeit in den hiesigen Bergwerken. Im Jahr 1754 kam Janez Anton Scopoli (1723-1788) nach Idrija. Er war zunächst als Arzt tätig, später veröffentlichte er noch botanische, mineralogische und medizinische Werke. Im selben Jahr wurde in Idrija auch die erste Apotheke gegründet. Der nächste Arzt, der nach Idrija (1767) kam, war Baltazar Hacquet (1739-1815). Auch er war leidenschaftlicher Botaniker und Wissenschaftler.

Im Jahr 1773 wurde in Idrija Franc Hladnik geboren. Er war ein in Europa bekannter Wissenschaftler und der Leiter des ersten slowenischen botanischen Gartens in Ljubljana. Dieser wurde schon zur Zeit Napoleons, als sich das slowenische Land Ilirija nannte, entworfen. Die Quelle über das Wissen von Kräutern waren zunächst Bücher aus anderen Regionen. Erst nach einiger Zeit entwickelten sich auch slowenische Berichte. Die ersten Entwürfe wurden in der Dalamtinbibel (Dalmatinova Biblija) aus dem Jahr 1584 veröffentlicht, in der geschätzt 100 Pflanzen erwähnt wurden. Sehr viele Werke wurden im 18. Jahrhundert ins Slowenische übersetzt, wie zum Beispiel „Arzinske bukve“, die angeblich ein Mattioli übersetzt hat.

In der slowenischen Volksmedizin wurden ungefähr 500 Heilkräuter verwendet. Diese Anzahl ist im Vergleich mit anderen Ländern riesig. Das liegt vermutlich daran, dass sich Slowenien in einer geographisch guten Lage befindet. Heute ist die Anzahl kleiner und sie fällt weiter. Das Heilen mit Heilkräutern wurde durch die klassische Medizin ersetzt, die in einem Testverhältnis zur Pharmazie steht, die für ihre Zwecke Heilmittel auf pflanzlichen Extrakten basierend und mit dem Wissen aus dem Bereich der Chemie entwickelt werden, produziert.

Den Kräutermarkt füllen nur noch einige Landwirte, die dafür spezialisiert sind. Für den Anbau müssen sie eine Genehmigung und eine entsprechende Ausstattung haben. Kleinere Mengen der Heilkräuter werden von den Menschen selber gesammelt. Das Wissen über die Kräuter und Heilpflanzen erreicht immer mehr Menschen und auch jüngere Menschen finden ihr Interesse an der Natur und an Heilkräutern. Sie haben die Aufgabe, dass sie alle Informationen sammeln und sie entsprechend an den nächsten Generationen weitergeben.

6 Gemüse- und Obstgarten

6.1 Gemüse- und Obstgarten im Botanischen Garten der Universität Maribor

Im Frucht- und Gemüsegarten sind genießbare und nützliche Pflanzen gesät – einjährige wie auch nachhaltige Pflanzen. Der Garten wurde im Jahr 2014 gestaltet, als das Resultat der slowenisch-österreichischen Zusammenarbeit im Projekt

Health-Care NE – Zavedanje o trajnostni prehrani (Link für mehr Informationen über: das Projekt, entstandenen Lernmodule, Bildungsfilm und Sammelband des Biosymposiums Alpe-Jadran »Eko gre v šolo«). Im Garten sind auch Informationstafeln vorhanden, die Versorgung verläuft auf die ökologische Art.

Die ökologische Art des Anbaues und die Nahrungsmittelproduktion sind von allen Systemen am beständigsten orientiert, denn sie befolgen das Gleichgewicht im System Boden-Pflanze-Tier-Mensch. Was in der ökologischen Landwirtschaft gestattet ist und was nicht, ist strikt in der europäischen und slowenischen Gesetzgebung festgelegt. Die Befolgung der festgelegten Regelung wird von Zertifizierungsorgan kontrolliert und das über die ganze Strecke, bis das ökologisch angebautes Essen auf unsere Teller gelangt.

Wie schon der Name sagt, handelt es sich hier vom verwendbaren Garten – solchem, den sie auch zu Hause haben. Wie im Garten bei Ihnen zu Hause, wachsen auch im botanischen Garten der Universität Maribor, Pflanzenarten, die wir, wenn man ihre Verwendung in der Kulinarik betrachtet, zum Gemüse und Obst zuordnen.

Vermutlich wissen Sie, dass die Gemüsesorten nicht jedes Jahr auf demselben Platz im Garten wachsen. Sie sind wie die Nomaden und ziehen von einem Beet im botanischen Garten zu anderem! Das nennen wir die Fruchtfolge, oder das Folgen der Pflanzen nach der Zeit und im Raum.

Im Garten befindet sich auch der Kompost, der von verschiedenen Mikroorganismen verarbeitet wird. Damit der Kompost, mit dem wir die Pflanzen ernähren (düngen), qualitätsvoll wird, müssen wir in den Kompost nur solche Materiale dazu geben, die von den Mikroorganismen verarbeitet werden können. So wie auf unseren Teller, gehört auch in den Kompost nicht irgendwas!

Im verwendbaren Garten gibt es auch ein Hotel. Sie fragen sich jetzt bestimmt was für ein Hotel ist das, für welche Gäste und wie viele Sterne hat es? Wenn das Hotel angemessen positioniert ist und falls sich in dem Insektenhotel  die nützlichen Organismen (Marienkäfer, wilde Bienen, Ohrwürmer und andere) hervorragend fühlen, dann kann das Hotel auch fünf Sterne bekommen.

Eine ausgezeichnete Idee für einen kleinen Garten, für Ältere und körperlich Beeinträchtigte, ist das Hochbeet, welches nach dem Prinzip der Permakultur aufgestellt wird. Wie Sie im verwendbaren Garten sehen können, wächst das Gemüse im Hochbeet üppig!

Im Teil des Gartens, in dem nur Obst wächst, sind Erdbeeren und alle wichtigsten Obstholzgewächse (Johannisbeeren, Jostabeere, Stachelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, amerikanische Heidelbeeren, Apfelbeeren…) gesät.

Vorgestellt werden andere Obstsorten wie Weinreibe, Kiwi, fein fruchtbarer Kiwi.

Im Jahr 2017 haben wir zur Sammlung der Fruchtgewächse noch einige verschiedene Sorten von Fruchtbäumen, auf einer schwachen Unterlage, hinzu gepflanzt. In der Sammlung befinden sich Apfelbäume, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Pfirsich und Kaki, zusammen sind das 38 Bäume. Die Sammlung dient dazu, sich die Fruchtproduktion vor Augen führen.

Damit die Gemüse- und Obstkulturen so schön, wie nur möglich, werden und ihr Geschmack ausgezeichnet wird, muss der verwendbare Garten richtig entworfen, ihn gedüngt und versorgt werden.

6.2 Slowenien ist auch statistisch keine Agrargroßmacht

Menschen lebten 2,5 Millionen Jahre von der Jagd auf Tiere und vom Pflanzensammeln ohne dass sie in die Natur eingriffen. Das alles änderte sich vor ungefähr 10.000 Jahren, als unsere Vorfahren sich häuslich niederließen. Sie bildeten Siedlungen und begannen Pflanzen anzubauen und Tierarten zu domestizieren und zu züchten. Landwirtschaft oder Agrarwirtschaft ist die älteste und ursprünglichste Tätigkeit der Menschheit.

Die Landwirtschaft entwickelte sich unabhängig und auf Grund unterschiedlicher Klimaverhältnisse in verschiedenen Orten anders. Archäologische Funde zeigen, dass Schweine und Schafe schon in Mesopotamien domestiziert wurden. Reis, Soja und Hühner wurde in China schon früh gezüchtet.

Auf dem Gebiet des so genannten Fruchtbaren Halbmondes (heutiges Ägypten, Türkei und Iran) wurden die ersten Weizenarten, Gerste, Erbsen, Linse, Kichererbsen und Lein gezüchtet. Das Rind wurde auf dem Gebiet der heutigen Türkei und Pakistan domestiziert. Aus den Anden, Mittel- und Südamerika stammen Kartoffeln, Baumwolle, Bohnen, Kürbisse, Tomaten, Paprika, Meis, Alpaka und viele andere Pflanzen und Tierarten.

Die Landwirtschaft gliedert sich in fünf Grundzweige: Ackerbau, Gemüseanbau, Obstanbau, Weinanbau und Tierhaltung. Den Platz, der bearbeitet wird und wo Pflanzen angebaut werden, nennt man Nutzfläche. Auf Grund dessen, was angebaut wird, teilen wir Nutzflächen wie folgt auf: Feld oder Acker, Garten, Obstgarten, Weinberg, Hopfenfeld, Weide und Wiese.

Dass Slowenien keine Agrargroßmacht ist, hängt von vielen Faktoren unseres kleinen Staates ab.

Slowenien ist eines der am dichtesten bewaldeten Länder der EU (nach Schweden und Finnland auf dem 3. Platz), mehr als die Hälfte des Landes (fast 60%) ist mit Wald bedeckt.

In Slowenien sind nur 32% der Flächen für die Landwirtschaft freigegeben. Das sind landwirtschaftlich genutzte Flächen, die insgesamt 494.641 ha bedecken. Von diesen Flächen werden ständig lediglich 479.589 ha gebraucht.

Ganze 74,2% der landwirtschaftlichen Flächen im Gebrauch sind Gebiete mit natürlichen und anderen speziellen Begrenzungen. Hierbei handelt es sich um Gebiete mit begrenzten Möglichkeiten für landwirtschaftliche Tätigkeiten. In Slowenien sind das meistens Berg- und Gebirgsgebiete.

Fast ein Fünftel (17%) des Landes Slowenien (rund 345.000 ha) wurde zum Wasserschutzgebiet erklärt. Da die Landwirtschaft die Qualität des Wassers negativ beeinflussen könnte, gibt es in Wasserschutzgebieten eine spezielle Regelung für Landwirte.

Wasserschutzgebiete sind durch gemeindliche und Regierungsverordnungen geschützt. In diesen Verordnungen ist die Wasserqualität und Wasserquantität festgelegt.

Slowenien gehört zu den Gebieten mit überdurchschnittlicher Biodiversität bzw. biologische Vielfalt. Mit der Absicht viele Pflanzen- und Tierarten zu schützen, erklärte Slowenien 39.7% der Flächen als Nationalparks. Auch auf diesen Flächen wurde die Landwirtschaft durch verschieden Regeln eingegrenzt.

In Slowenien leben rund 26.000 Lebensarten. Davon sind 800 Tierarten und 66 Pflanzenarten endemisch. Slowenien verfügt über weniger als 0,004% der gesamten Weltoberfläche und 0.014% des Festlands, trotzdem leben mehr als 1% aller bekannten Lebensarten und mehr als 2% der auf dem Festland lebenden Lebensarten in diesem Gebiet. Solch eine große Vielfalt in einem so kleinen Gebiet ordnet uns in die artenreichsten Länder Europas und sogar weltweit ein.

Eine Agrargroßmacht ist Slowenien wirklich nicht, doch Landwirtschaft ist hier sehr wichtig. Wieso?

… weil die Nahrungsversorgung ein sehr wichtiger strategischer Bereich jedes Staates ist, denn sie befriedigt die lebensnotwendigen Bedürfnisse der Bewohner und beeinflusst die Gesundheit und Lebensqualität der Bewohner.

Das Kriterium, das uns zeigt, wie selbstständig sich ein Staat versorgt, nennt man den Grad der Selbstversorgung. Und wissen Sie vielleicht, wie selbstständig Slowenien sich versorgt?

Neben der strategischen Bedeutung der Nahrungsversorgung hat die Landwirtschaft auch noch andere wichtige Funktionen. So kann eine richtig entwickelte und ausgerichtete Landwirtschaft sehr viel zum Umweltschutz beitragen (Wasser-, Boden- und Luftqualität). Sehr wichtig ist sie auch für die biotische Vielfalt und gestaltet so das Bild der Landschaft (ästhetischer und Naturwert der Landschaft). Außerdem trägt die Landwirtschaft mit ihrer wirtschaftlichen und sozialen Rolle zur Vitalität und Bevölkerung des Landes bei. Also können wir beruhigt sagen, dass Landwirtschaft eine Multifunktionsbranche ist.

6.3 Wie wird unser Essen hergestellt und welche Einflüsse hat die Landwirtschaft auf die Umgebung und unsere Gesundheit?

 

Die Landwirtschaft wird nach dem Lebensmittelanbau in drei Arten geteilt: konventionelle, integrierte und ökologische. Die Art der Verarbeitung unterteilt sich in zwei weitere Gruppen: konventionelle und ökologische. In der Regel unterscheiden sich diese Arten nach der Weise des Düngens und der Verwendung von leicht löslichen Mineralstoffdünger, der Nutzung von Chemisch-synthetischen Mitteln, Nutzung von Antibiotika und Gentechnisch veränderten Organismen (GVO).

Unter den Wirtschaftlichen Zweigen ist die Landwirtschaft, neben Verkehr und Industrie, der größte Umweltverschmutzer. Vor allem ist die intensive konventionelle Art der Landwirtschaft sehr gefährlich für die Umwelt, da sie sehr viel Energie (fossile Brennstoffe), Wasser (Verarbeitung, Tierhaltung), Unmengen an leicht löslichen Mineralstoffdüngern sowie chemisch-synthetische Mitteln – Pflanzenschutzmittel oder Pestizide (Herbizide, Fungizide, Insektizide), verbraucht. Diese Art von Landwirtschaft ist sehr schädlich für die Erde und das Wasser, weil die Mineralstoffe und chemischen Mittel der Dünger in das Grundwasser gespült werden, sich bei den Pflanzen ansammeln und somit in das Futter für Tiere und die Lebensmitteln für uns Menschen mischen. In der intensiven konventionellen Landwirtschaft wird auch häufig die Fruchtfolge ausgelassen was dazu führt, dass die Artenvielfalt darunter leidet (Biodiversität).

Die Regenwald-Abholzung spielt auch eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft den der Wald muss weichen um neue Agrarflächen zu erschaffen. Das ist in Südamerika der Fall, wo die neuen Agrarflächen zum Sojaanbau benötigt werden, die wiederrum in Europa als Eiweiß-Futter benutzt werden.

Die Umweltsorge und die Sorge um die Tierwelt hat die Verbraucher dazu gebracht mehr über die gekauften Lebensmittel nachzudenken. In der Regel gilt, dass das ökologisch angebaute Essen mehr Vitamine und Mineralien enthält und außerdem negative Folgen für die Umwelt im Vergleich zu anderen minimal sind. Den Unterschied und die Darstellung wird in den nächsten Zeilen erklärt.

6.3.1 Konventionelle Landwirtschaft

 

Konventionelle Landwirtschaft ist die aus der traditionellen Landwirtschaft entstandene herkömmliche landwirtschaftliche Betriebsform, die unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten und unter Anwendung der von der Agrarwissenschaft empfohlenen Produktionsverfahren, bei gleichzeitiger Einhaltung der Landwirtschaftsgesetze und EU-Verordnungen, Nahrungs- und Futtermittel erzeugt und die Kulturlandschaft betreut.

Ziel dieser Landwirtschaft ist es, in der kürzesten Zeit und mit so wenig Kosten wie möglich ein großes und visuell anspruchsvolles Produkt herzustellen.

Pflanzenschutzmittel – sind Mittel die auf einen bestimmten Organismus wirken. Sie werden auf Herbizide (wirken auf Pflanzen – Unkraut), Insektizide (wirken auf Insekten – Schädlinge) und Fungizide (wirken auf Pilze – Pflanzenkrankheiten) geteilt. Sie können auch mit dem Oberbegriff Pestizide benannt werden.

6.3.2 Integrierte Landwirtschaft

 

Die International Organization for Biological Control (IOBC) definiert beispielsweise die integrierte Obstproduktion (Integrated Fruit Production – IFP) als eine wirtschaftlich tragfähige Erzeugung von Früchten hoher Qualität, bei der ökologisch unbedenkliche und sichere Pflanzenschutzverfahren vorrangig genutzt werden. Das dient dazu, unerwünschte Nebenwirkungen und den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln so weit wie möglich zu reduzieren und damit die Umwelt sowie die menschliche Gesundheit zu schützen.

Mehr zum Thema

Symbole die in Slowenien benutzt werden für integriert angebaute Lebensmittel:

6.3.3 Ökologische Landwirtschaft

 

ist ein System der dauerhaften Landwirtschaft (Lebensmittel Anbau), dass in einem geregelten Kreislauf abläuft. Nährstoffwechsel und Energie müssen in Gleichgewicht sein und folgende Reihenfolge einhalten Erde à Pflanzen à Tiere à Mensch.

Video: Die Kreislaufwirtschaft im Biolandbau

Die Gesetzlage ist klar und in der EU Gesetzgebung eingetragen.

Über diese Gesetzgebung hinaus, existieren private Regeln welche durch die Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen festgelegt sind. (International Federation of Organic Agriculture Movements – IFOAM).

diese gewährleistet eine Kontrolle vom Feld bis zum Teller (= Garantie für den Verbraucher + Sicherheit für den Bauern).

Welche Richtlinien müssen Ökobauern und Verarbeiter befolgen?

Wie das Schema unten zeigt, müssen alle die mit Ökologischen Lebensmitteln zu tun haben einige bestimmte Regeln einhalten (neben Anbau und Verarbeitung auch Lagerbetreiber, Händler, Importeur und Mittelsmänner). Sie müssen neben der generellen Gesetzgebung auch noch spezielle Regelungen, die der EU und auch die Slowenischen, befolgen. Manche entscheiden sich sogar für noch strengere Regeln, die in einem privaten Standard namens Biodar (slowenischer Standard) und Demeter (deutscher Bio-Anbauverband) verfasst sind.

Welche Bezeichnungen dürfen sie für Ökologische Lebensmittel benutzen?

Der offizielle Name für Lebensmittel die in Slowenien nach der eben erwähnten Gesetzgebung angebaut wurden ist die Ökologische Landwirtschaft. So werden alle Lebensmittel die so hergestellt wurden mit dem Wort „Ökologisch“ beschrieben (verkürzt Öko), es darf aber auch der Name „Biologisch“ benutzen (verkürzt Bio). Folgedessen kann ein Lebensmittel, dass mit öko benannt ist auch als bio bezeichnet werden, wie z.B. Bio-Joghurt, Bio-Mehl, Bio-Saft, Bio-Schokolade, Bio-Milch…, sehr falsch ist aber die Bezeichnung „Organische Landwirtschaft oder Lebensmittel“. Der Ausdruck Organisch ist in Slowenien nicht üblich und doch findet man ihn auf vielen Produkten. Vermutlich handelt es sich hier um ein Missverständnis aus dem Englischen, welches biologische Produkte als »organic agriculture« bezeichnet.

Was ist in der ökologischen Landwirtschaft grundsätzlich untersagt?

Weil die Nährstoffe, in leicht löslichen und mit Mineralen gefühlten, Dünger, die Form der Ionen bilden, können sie problemlos zum Grundwasser gelangen. So kann es zur Verschmutzungen des Trinkwassers mit Nitraten kommen. Überschussige Konzentration im Wasser und in der Nahrung ist schädlich für Tiere und Menschen.

So ein Beispiel ist das Gen für die Synthese des Giftes, die gegen die Larven der Schmetterlinge (Motten) wirkt. Dieses Gen bildet sich aus der Fußbodenbakterie Bacilus turigiensis (Bt), die aus der Natur stammt und in das Gen des Maises eingeführt wurde. Genetisch veränderter (Bt) Mais hat die Fähigkeit den Sirup selber zu produzieren, aber ist zugleich auch giftig für den verbreiteten Schädling, die Maismotte. Laut der Definition wird das genetische Ingenieurin nicht in die ökologische Landwirtschaft gezählt. Die erste genetisch veränderte Pflanze wurde im Jahr 1994 geformt. Einige Spezialisten warnen auch vor negativen, meistens vor nicht bekannten Folgen bei der Verwendung von genetisch veränderten Organismen, die sich unter anderem auf die Gesundheit der Menschen und Tieren, und deren Fruchtbarkeit auswirken kann und den Umweltschutz beeinträchtigen.

Mehr über GMO bzw. GVO (genetisch veränderte Organismen)

Zum Beispiel ist die Zucht der Legehennen in den Legebatterien (auch in Käfigen) in der ökologischen Landwirtschaft verboten.

Videos zum Thema für die Kinder:

Wie funktioniert biologische Landwirtschaft?

Was ist ökologischer Landbau? - Landwirtschaft in Industrieländern

Mehr von der ionisierenden Strahlung

Wer übernimmt die Kontrolle in der ökologischen Landwirtschaft?

Das Überprüfen von Übereinstimmungen in dem Anbau und Verarbeitung der Lebensmittel mit EKO Gesetzgebung führen befugte Institutionen durch. Solche Institutionen sind Zertifikationsorgane. Sie arbeiten unabhängig, unvoreingenommen und fachgemäß, denn alle Zertifikationsorgane in der EU müssen das folgende Standard beachten: SIST EN ISO/IEC 17065:2012.

Des Weiteren wurde definiert, (EU Gesetzgebung), dass alle Zertifikationsorgane in EU einen eigenen Chiffre tragen. Die Chiffre bestehen aus drei Teilen:

In Slowenien gibt es in der ökologischen Landwirtschaft vier Zertifikationsorgane:

KON-CERTInstitut für die Kontrolle und Zertifikation in der Land- und Forstwirtschaft

Chiffre: SI-EKO-001

 

KC UM Institut für Kontrolle und Zertifikation UM

Chiffre: SI-EKO-002

 

Bureau veritas Bureau veritas d.o.o.

Chiffre: SI-EKO-003

 

Tüv süd Sava Tüv süd sava d.o.o.

Chiffre: SI–EKO-004

(in Slowenien seit dem Jahr 2017)


Die Zertifikationsorgane führen zwei Verfahren durch: Kontrolle und Zertifikation.

Kontrolle = das Kontrollieren der Zustände direkt am Ort. Dies wird bei allen durchgeführt, die in die Versorgungskette eingeschlossen sind, also vom Bauernhof bis zur Verkaufsstelle, oder anders gesagt auf dem Weg „vom Feld zum Teller“. Die Kontrolle wird im Durchschnitt einmal im Jahr durchgeführt. Sie wird von einem kompetenten Kontrolleur des Zertifikationsorgans geleitet.

Wie wird die Kontrolle in der ökologischen Landwirtschaft geleistet und was alles vom Kontroller untersucht wird, ist im Video zu sehen: Video

Zertifikation ist ein Verfahren bei dem die Zertifikationsorgane, mit Hilfe des Berichtes vom Kontrolleur, die Übereinstimmungen des Handelns und der Gesetzgebung für die ökologische Landwirtschaft überprüft werden. Falls es sich herausstellt, dass alle Gesetze befolgt werden, erhält der Betrieb ein Zertifikat.

Zertifikat ist eine amtliche Listung, die bestätigt, dass alle Verfahren nach den Regeln durchgeführt werden = gemäß mit den Bestimmungen für die ökologische Landwirtschaft.

Mit einem Zertifikat belegt der Bauer/Verkäufer den ökologischen Status:

Produkte/Nahrungen ohne einen Zertifikat dürfen nicht als ökologische Stoffe verkauft werden!

Wo kann man die Wirklichkeit des Zertifikates kontrollieren?

Antwort: Auf den Seiten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Republik Slowenien.

Wann wird die Ernte/das Lebensmittel EKO?

Antwort: Erst, wenn die Umstellung erfolgreich beendet ist.

Die Umstellung ist der Zeitabschnitt vom Eintritt der Kontrolle bis zum Erwerben des EKO Status für die Ente/Lebensmittel.

Der Zeitabschnitt der Umstellung kann verschieden lang sein.

Ein Produkt der pflanzlichen Abstammung:

2 Jahre = 24 Monate (einjährige Pflanzen, Grasland, dauerhafte Futterpflanzen)

3 Jahre = 36 Monate (dauerhafte Pflanzungen)

Ernte der tierischen Abstammung:

1 Jahr = 12 Monate Binnenhaltung

In der Zucht der Tiere, die sich von Pflanzen ernähren (Wiederkäuer, Pferde), ist die Dauer der Umstellung mit der Umstellung der Ländereien, auf denen das Futter geerntet wird, verbunden (= 2 Jahre). Bei Tieren, die sich nicht von Pflanzen ernähren (Hühner, Schweine) und auch nicht mit voluminösen Heck (Gras, Heu, Gärfutter), dauert die Umstellung 1 Jahr (= Umstellung in äußere Ländereien, die für die Freilassung der Tiere dienen).

Das Verkürzen der Umstellung ist möglich, aber die Entscheidung liegt bei dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, falls man entsprechende Beweise wiederlegen kann.

Wie wird die ökologische Ernte/Lebensmittel markiert?

Die Regeln der ökologischen Landwirtschaft gelten für das Essen, Heck und Samenmaterial. Solche Produkte müssen zweifellos mit dem amtlichen EU Zeichen markiert werden (EU-Bio-Logo).

Die EU Gesetzgebung erfasst nicht Produkte wie z.B. Tabak, Textil, kosmetische Produkte, Reinigungsmittel und auch nicht Mittel aus der Jagd und der Fischerei. Die aufgezählten Mittel dürfen nicht mit dem amtlichen EU-Bio-Logo markiert werden!

Mit dem EU-Bio-Logo dürfen auch nicht Mittel markiert werden, für die in der EU Gesetzgebung keine gemeinsamen Regeln festgelegt wurden. Für sie gelten Regeln, die in einzelnen Ländern in der nationalen Gesetzgebung festgelegt sind.

In Slowenien stehen in der nationalen Ordnung „die Regel des Spiels“ für:

Aufgezählte Mittel müssen zweifellos mit dem nationalen Zeichen für die ökologische Landwirtschaft markiert werden!

Auf ökologischen Lebensmitteln sind auch Markierungen der privaten Markenzeichen zu finden:

Ein Video zum Thema Biosiegel finden Sie hier.

Wie kann man eine ökologische Ernte/ Öko-Lebensmittel erkennen?

Bei der direkten Vermarktung (auf dem Markt, Bauernhof) muss man sich das Zertifikat ansehen, welches sich an einer sichtbaren Stelle befindet.

In Handlungen werden ökologische Lebensmittel ohne einen Zertifikat verkauft. Dieses ist nicht notwendig, denn die Deklarationen geben dem Verbraucher ausführliche Informationen über das Lebensmittel. Im Falle, dass ein Lebensmittel ohne eine Deklination vermarktet ist, muss der Verkäufer, auf das Verlangen des Kunden, das Zertifikat zeigen.

Welche Daten auf dem Lebensmittel können dem Verbraucher beweisen, dass ein Lebensmittel ökologisch ist?

Im Namen vom Lebensmittel ist die Vorsilbe ökologisch (eko, bio).

Auf der Deklaration jedes Lebensmittel befindet sich die Liste der Zutaten.

Diese Zutaten können auf einem Bauernhof produziert werden und sind also Zutaten vom Hof. Zu solchen Zutaten werden folgende gezählt: Milch, Eier, Bier, Fleisch, Gemüse, Obst, Zucker, Hefe...

In Lebensmittel befinden sich auch Zutaten, die nicht auf dem Bauernhof produziert worden sind: Wasser, Salz, einige Additive.

In der Gesetzgebung wird das ökologische Lebensmittel als ein Mittel definiert bei dem mindestens 95% aller Zutaten auf einem Bauernhof produziert wurden. Nicht mehr als 5% der Zutaten vom Bauernhof dürfen konventionell sein und müssen durch das Gesetz als ökologische Lebensmittel genehmigt sein.

Damit der Verbraucher erkennen kann, welche Zutaten aus einem Bauernhof kommen und aus dem bewachten ökologischen Anbau, müssen sie angemessen markiert werden. Das verläuft folgendermaßen: die Produkte erhalten das Adjektiv ökologisch: ökologische Weizen, ökologischer Zucker, ökologische Eier, ökologischer Speck… Weil auf einer Deklaration nicht genügend Platz ist, kann das Wort ökologisch durch ein Sternchen (*) markiert werden. Unter den aufgelisteten Zutaten wird noch erklärt, dass das * folgende Bedeutung trägt „aus dem bewachten ökologischen Anbau“.

Auf den ökologischen Lebensmitteln, die in der EU vermarktet werden, muss unbedingt das amtliche Zeichen EU (Euro List) hinzugefügt werden. Unter dem Zeichen steht die Chiffre des Zertifikationsorgans, die die Kontrolle durchgeführt hat. Die Verwendung der slowenischen Schutzmarke auf ökologischen Lebensmitteln ist nicht unbedingt notwendig.

Beispiel: Deklaration für das ökologische Brot aus Kernen

Eier-Vermarktung

In der EU wurde festgelegt, dass jeder, der mehr als 250 Legehennen züchtet, individuell die Eier markieren muss. Das bedeutet, dass jedes Ei eine Markierung auf der Schale hat.

Die Markierung auf dem Ei besteht aus:

Foto: Eierkennzeichnung.

Videos zum Thema:


6.4 Gemüsegarten

 

Wie der Name schon verrät, handelt es sich hier um einen Nutzgarten – um solchen, wie man ihn auch im eigenen Garten neben dem Haus haben kann. In dem Garten zu Hause, wie auch in dem, der sich im Botanischen Garten der Universität in Maribor befindet, wachsen Pflanzenarten, die je nach der Verwendung in der Kulinarik, in Gemüse und Obst unterteilt werden.

Liste der Gemüsearten, die in Slowenien als bekannt und beliebt gelten:

Deutscher Name

Slowenischer Name (na njem link na opis – primer za korenček spodaj)

Wissenschafticher Name

Name der botanischen Familie

Agronomische Gruppe

Lebens-dauer

(E, D, T)*

Möhre

Korenček

Daucus carotta L.

Doldenblütler

Wurzelgemüse

Z

Petersilie

Peteršilj (listnati, korenasti)

Petroselinum crispum Hill

Doldenblütler

Wurzelgemüse

Z

Echte Sellerie

Zelena (belušna, listna, gomoljna)

Apium graveolens L.

Doldenblütler

Wurzelgemüse

Z (E)

Radieschen

Redkvica

Raphanus sativus L.

Kreuzblütler

Wurzelgemüse

E

Kohlrabi

Koleraba

Brassica napus L. subsp. rapifera

Kreuzblütler

Wurzelgemüse

Z

Weiße Rübe

Repa

Brassica rapa L.

Kreuzblütler

Wurzelgemüse

Z

Rote Beete

Rdeča pesa

Beta vulgaris L.

Fuchsschwanzgewächse

Wurzelgemüse

Z

Kartoffel

Zgodnji krompir

Solanum tuberosum L.

Nachtschattengewächse

Knollenpflanze

E

Kohl

Zelje (belo, rdeče)

Brassica oleracea var. capitata L.

Kreuzblütler

Kohlpflanze

E

Wirsing

Ohrovt (listnati, glavnati)

Brassica oleracea var. sabauda L.

Kreuzblütler

Kohlpflanze

Z

Rosenkohl

Ohrovt (brstični)

Brassica oleracea var. gemmifera L.

Kreuzblütler

Kohlpflanze

Z

Blumenkohl

Cvetača

Brassica oleracea var. botrytis L.

Kreuzblütler

Kohlpflanze

E

Brokkoli

Brokoli

Brassica oleracea var. italica L.

Kreuzblütler

Kohlpflanze

E

Oberkohlrabi

Kolerabica

Brassica oleracea var. gongylodes L.

Kreuzblütler

Kohlpflanze

E

Mangold

Blitva

Beta vulgaris L. subsp. vulgaris var. Vulgaris

Fuchsschwanzgewächse

Spinatpflanze

E

Bohnen

Fižol (stročji, za luščenje, za zrnje)

Phaseolus vulgaris L.

Schmetterlingspflanzen

Hülsenfrüchte

E

Radicchio

Radič (glavnati, solatnik)

Cicorium intybus L.

Korbblütler

Lattiche

E

Gartensalat

Solata

Lactuca sativa L.

Korbblütler

Lattiche

E

Knoblauch

Česen (jesenska, spomladanski)

Allium sativum L.

Amaryllisgewächse

Zwiebelgewächs

Z

Zwiebel

Čebula (jesenska, spomladanska)

Allium cepa L.

Amaryllisgewächse

Zwiebelgewächs

Z

Lauch

Por

Allium porrum L.

Amaryllisgewächse

Zwiebelgewächs

Z

Paprika

Paprika

Capsicum annumm L.

Nachtschattengewächse

Fruchtpflanze

E (D)

Tomate

Paradižnik

Lycopersicon esculentum Mill.

Nachtschattengewächse

Fruchtpflanze

E (D)

Gurken

Kumare (solatne, za vlaganje)

Cucumis sativus L.

Kürbisgewächse

Fruchtpflanze

E

Zucchini

Bučke

Cucurbita pepo L. var. cylindrica

Kürbisgewächse

Fruchtpflanze

E

* E – einjährige, Z – zweijährige Pflanze, D – dauerhafte

Der Online Windows XP Simulator läuft in einem Webbrowser und seine Bedienung imitiert das Betriebssystem. Du kannst es benutzen, um jemanden zu streicheln.

Gemüsearten wachsen jedes Jahr in einem neuen Gartenteil. Sie sind wie die Nomaden und ziehen von einem Beet zum anderen, dies ist auch im botanischen Garten der Fall! Das bezeichnet man als eine Fruchtfolge, oder auch als das Folgen der Pflanzensamen in der Zeit und dem Raum.

Bei der Fruchtfolge handelt es sich um ein Rotationssystem (Wechslung der Beete in einer bestimmten Reihenfolge) von den Gemüsearten, Nutzpflanzen und Kräutern, das befolgt wird und auf dem Feld, im Garten oder in einem geschützten Raum (Gewächshaus, Tunnel…) durchgeführt wird.

Pflanzen, die in die gleiche botanische Familie zugeordnet werden, haben dieselben Bedürfnisse, was die Nahrungsstoffe anbelangt. Dazu können sie von denselben oder ähnlichen Schädlinge befallen werden. Um ein einseitiges Aussaugen der Nahrungsstoffe und ein Anhäufen von Krankheiten und Schädlingen zu vermeiden, werden die Pflanzen aus der gleichen botanischen Familie jedes Jahr auf einer neuen Bodenfläche angepflanzt. Wegen der Absonderung der Stoffe in die Umwelt, können einige Pflanzen miteinander nicht auskommen!

Die Pflanzen haben auch verschiedene Wachstumsformen. Einige entwickeln einen seichten, andere ein tiefes Wurzelsystem. Das führt dazu, dass sie die Nahrungsstoffe aus verschiedenen Bodenebenen aufsaugen können. Anders erklärt: wenn auf derselben Bodenfläche Pflanzen mit ähnlich tiefen Wurzeln wachsen, dann wird eine solche Bodenschicht nach einiger Zeit ermattet. Einige Pflanzen sind wegen deren schnellem und üppigem Wachstum wie ein „Reiniger“ für den Garten. Der üppige oberirdische Pflanzenteil verhindert die Ausbreitung des Unkrautes.

Normalerweise werden Pflanzen nach drei (dreiteilige) oder vier Jahren (vierteilige Fruchtfolge) in dasselbe Beet gepflanzt.

6.4.1 Wie gut muss man die Pflanzen kennen, bevor man eine Fruchtfolge im Garten entwirft?

 

Wissen und kennen sollte man:

So werden Gemüsearten in 4 Gruppen eingeteilt, die auf 4 Felderteilen (sie stehen für das Beet im Garten) wachsen.

Der Garten wird erst auf einem Blatt Papier fertiggestellt, und anschließend in der Natur in 4 Teile unterteilt.

Die Aufteilung muss nicht so streng wie auf der Grafik umgesetzt werden und einige Gemüsesorten, besonders die mit einer geringeren Wachstumsdauer, können vorher oder nachträglich angepflanzt werden, zum Beispiel an freien Stellen (z.B. Lattiche: Salat, Endivie, Feldsalat).

Wenn das System der Fruchtfolge im 5.Jahr, wie in der Graphik visualisiert wird, aufs Neue beginnt, sieht die Fruchtfolge im Garten folgendermaßen aus (gedüngt ist nur der 1. Teil – dunkel braune Farbe):

Und welches Beet wird nächstes Jahr gedüngt? Gedüngt wird das Beet 4, welches drei Jahre nicht gedüngt wurde. Außerdem werden in das Beet im nächsten Jahr Pflanzen gepflanzt, die den Dünger vertragen sowie auch Pflanzen aus dem 1. Teil des Feldes.

Folgend: Ein Jahr später: Ein Jahr später:

Bei der Fruchtfolge muss darauf geachtet werden, wie die Pflanzen, je nach der Tiefe der Wurzel, getauscht werden. Gemüsesorten, die tiefe Wurzeln bilden (Kohl, Rosenkohl, Blumenkohl, Bohnen, Erbsen) werden hinter den seichten Wurzeln (Gurken, Zwiebel, Salat, Endivie, Spinat) gesät. So gelangen die Pflanzen mit tiefen Wurzeln in tiefere Sichten der ausgespülten Nahrungsstoffe (besonders Nitrate). Hierdurch wird das Ausspülen kleiner und der Boden wird luftiger.

 

Video: Crop Rotation Made Simple - Rotate Your Vegetable Beds for Healthier Produce

6.4.2 Die Liste der guten und schlechten Nachbarn

 

Achten sollte man auch darauf, dass einige Pflanzen miteinander nicht kombinierbar sind. Andere wachsen besser mit einem entsprechenden Nachbarn.

Der Name des Gemüses

Guter Nachbar

Schlechter Nachbar

Knoblauch
(Herbst, Frühling)

Tomaten, Rote Beete, Obstbäume, Beeren, Möhren, Gurken, Feldsalat, Bohnenkraut, Kamille

Zwiebel, Lauch, Zwergbohnen, Stangenbohnen, Kohlpflanzen, Erbsen

Zwiebel
(Herbst, Frühling)

Schwarze Möhre, Kürbis, Dill, Kopfsalat, Rote Beete, Feldsalat, Beeren, Zucchini, Gurken, Kamille, Bohnenkraut

Knoblauch, Erbsen, Kartoffel, Lauch, Kohlpflanzen, Zwergbohnen, Stangenbohnen

Lauch

Endivie, Kohlrabi, Beeren, Sellerie, schwarze Möhre, Kopfsalat, Feldsalat, Tomate, Möhren, Oberkohlrabi, Kamille

Zwergbohnen, Petersilie, Rote Beete, Zwiebel, Erbsen, Stangenbohnen, Kohlpflanzen, Knoblauch

Möhre

Zwiebel, Lauch, Knoblauch, Mangold, Wegwarte, Rettich, Radicchio, Tomaten, Dill, schwarze Möhre, Schnittlauch, Rosmarin, Salbei, Erbsen, Pflücksalat

Rote Beete

Petersille
(blättrige, wurzelhafte)

Radicchio, Rettich, Feldsalat, Tomaten

Kopfsalat

Sellerie
(spargelhafte, blättrige, Knoll-artige)

Kohlpflanzen, Tomaten, Zwergbohnen, Stangenbohnen, Lauch, Gurken, Kopfsalat, Kamille

Kartoffel, Mais

Radicchio
(Kopf- oder Salatartiger)

Zwergbohnen, Stangenbohnen, Spinat, Feldsalat, Möhren, Kapuzinerkressen, Kohlrabi, Mangold, Kopfsalat, Pflücksalat, Tomaten, Erbsen, Kohlpflanzen

Gurken, Petersille

Salat

Knoblauch, Zwiebel, Lauch, schwarze Möhre, Mais, Spargel, Dill, Rettich, Radieschen, süßer Anis, Stangenbohnen, Sellerie, Pfefferminze, Kohlpflanzen, Rhabarber, Beete, Gurken, Erbsen, Feldsalat, Zwergbohnen, Tomaten, Kresse

Kohlpflanzen, Petersille, Sellerie

Endivie

Lauch, süßer Anis, Lauch, Stangenbohnen, Kohlpflanzen

_________________________

Radieschen

Zwergbohnen, Petersilie, Möhren, Spinat, Erbsen, Pflücksalat, Kamille, Kopfsalat, schwarze Möhre, Tomaten, Beeren, Endivie

Bohnen, Rote Beete

Kohlrabi

Kopfsalat, Erbsen, schwarze Möhren, Kartoffel, Spargel, Beeren, Spinat, Stangenbohnen, Sellerie, Lauch, Radicchio, Zwergbohnen, Rettich, Erbsen, Tomaten, Rote Beete

 

Rübe

Dill, Spinat, Pflücksalat, Zwergbohnen

_________________________

Kohl
(weißer, roter)

Mangold Endivie, Sellerie, Zwergbohnen, Stangenbohnen, Tomaten, Rhabarber, Feldsalat, Kopfsalat, Kartoffel, Pflücksalat, Rettich, Radicchio, Beeren, Gurken

Zwiebel, Knoblauch, Erbsen, Lauch

Rosenkohl
(blättriger, Kopfartiger, rosenartiger)

Blumenkohl

Brokkoli

Kohlrabi

Rote Beete

Kohlrabi, Dill, Zwiebel, Knoblauch, Pflücksalat, Gurken, Zwergsalat, Kümmel, Koriander

Kartoffel, Lauch, Spinat, Stangenbohnen, Möhren, Mais

Mangold

Kohlpflanzen, Rettich, Zwergbohnen, Möhren, Beete, Radicchio

_________________________

Gurken
(fürs Salat oder das Einmachen)

Zwergbohnen, Stangenbohnen, Sellerie, Rote Beete, süßer Anis, Zwiebel, Knoblauch, Kopfsalat, Dill, Kohlpflanzen, Erbsen, Kümmel, Koriander, Lauch

Tomaten, Rettich, Radicchio, Kartoffel

Kartoffel

Dill, Zwergbohnen, Kohlrabi, Spinat, Borretsch, Meerrettich, Pfefferminze, Tagetes, Kapuzinerkresse, Erbsen, Mais, Ackerbohne

Tomaten, Erbsen, Gurken, Sellerie, Rote Beete

Paprika

Mangold, Radieschen, Spinat, Kopfsalat

Stangenbohnen

Tomate

Pfefferminze, Kohlpflanzen, Sellerie, Rettich, Radicchio, Pflücksalat, Wegwarte, Möhren, Kohlrabi, Mais, Zwergbohnen, Spinat aus Neuseeland, Petersilie, Lauch, Beete, Knoblauch, Kopfsalat, Kapuzinerkresse

Rote Beete, süßer Anis, Kartoffel, Erbsen, Gurken

Bohnen

Beeren, Sellerie, Rote Beete, Kohlpflanzen, Tomaten, Gurken, Wassermelonen und Melonen, Mangold, Spinat, Radicchio, Feldsalat, süßer Mais, Spargel, schwarze Möhre, Salat, Bohnenkraut, Salbei, Rettich, Radieschen, Zucchini, Eierfrucht

Knoblauch, Zwiebel, Lauch, Schnittlauch, Schalotte, süßer Fenchel, Paprika, Basilikum, Erbsen

Zucchini

Basilikum, Stangenbohnen, Zwiebel, Rote Beete und Kapuzinerkresse

Kartoffel

 

6.4.3 Insektenhotel

 

Im Botanischen Garten gibt es ein spezielles Hotel, welches für Insekten reserviert ist. Wenn es richtig platziert ist und aus den richtigen Materialien besteht, dann findet man in ihm viele nützliche Organismen (Marienkäfer, wilde Bienen, Florfliegen oder Goldaugen, Ohrwurm und viele andere) die sich dort wohlfühlen.

Mehr: Insektenhotel, wie baut man es, wer sind die Besucher…

Im Garten können Tiere wie z.B. Insekten, Milben, Vögel und Nagetiere einen großen Schaden errichten. Die eben aufgezählten Schädlinge fressen die gastfreundlichen Pflanzen oder saugen ihnen denn Pflanzensaft aus. Wenn die Fruchtfolge im Garten nicht befolgt wird kann es zu einer Überpopulation dieser Schädlinge kommen. Es kann aber auch an den Bodenbedingungen oder falschen Ernährung der Pflanzen liegen, wie zu viele monotone Setzlinge oder einfach zu gute Wetterbedingungen für Schadlinge.

Einer der Wege sich vor den Angriffen von Schädlingen zu schützen und sie einzuschränken ist biotischer Schutz der Pflanzen. Bei diesem Prozess werden als Hauptmittel lebende Organismen benutzt, die alle Schädlinge auf dem Gemüse zerstören. Der einfachste Weg dies zu meistern ist mit einem Insektenhotel. So ein Hotel kann man bereits im Laden besorgen oder man bastelt es selber mit natürlichen Materialien aus der Umgebung.

Für wen ist das Insektenhotel geeignet und wie wird es gebaut?

Das Hotel muss für fliegende und kriechende Insekten erreichbar sein damit sie unser Gemüse beschützen können. Abhängend von den Größen der Löcher können mehrere Insekten in das Hotel einziehen. Es bietet ihnen Schutz vor schlechtem Wetter und der Winterzeit Manche Insekten sind in dem Hotel nur bei schlechtem Wetter zu Gast, während andere sich sogar vermehren und für eine konstante Insektenpopulation sorgen, die den Garten schützen. Das Hotel kann ein kleiner Behälter sein in den verschiedene Stoffe eingesetzt werden, oder man baut eine Holzkonstruktion, die über die ganze Fläche verteilte Räume hat, in denen sich verschiedene Stoffe befinden, um verschiedene nützliche Insekten anzulocken, z.B. Frösche und Kriechtiere, aber auch mehrere Beutetiere und Parasiten. Beim Bauen benutzen wir möglichst natürliche Stoffe ohne chemische Bestandteile. Am Boden können wir ein paar Tonbausteine hinlegen mit einigen Löchern die mindesten 4-10cm Durchmesser haben sollten. Dazwischen sollte man die Freiräume mit Heu füllen. In diesen Bodenräumen finden Kriechtiere und Frösche ihren Platz.

Über dem Ton bauen wir einen Rahmen aus Brettern die mindestens 15cm breit sein sollten. In diesen Rahmen stellen wir weitere Bretter hinein so dass sie den Rahmen in mehrere Zimmer teilen. Diese ''Zimmer'' füllen wir dann mit Holzrohren wie z.B. Bambus, Heu, Schilf… Hauptsache- sie sind hohl. Hier finden später Insekten Platz, die in die Löcher ihre Eier legen und darin Schutz vor Kälte und Nässe suchen. Die übrigen Räume füllt man mit Ästen, durchlöcherten Baumstämmen, Tonbausteinen oder Grass.

Auf den gefüllten Rahmen stellen wir ein Dach oder einen anderen Schutz vor Sonne und Regen. Damit verlängern wir die Lebensdauer des Hotels und schützen die Gäste. Es ist ratsam auf einer Seite das Hotel offen zu lassen und die andere Seite mit Brettern zu schließen. So wird die nächste Generation leichter den Winter überstehen. Die offene Seite kann man auch mit einem Gitter aus Stahl abdecken, welches das Hotel vor Vogelangriffen schützt. Nach Bedarf schneiden wir kleine Öffnungen in das Gitter um den Größeren Insekten ein bequemeres ein und aussteigen zu ermöglichen.

In so einem Hotel werden neben den unten aufgezählten Insekten noch Hummeln und wilde Bienen Platz finden, die auch noch für die Befruchtung des Gartens hilfreich sind.

Manche Hotels haben sogar eine Brutstelle für Vögel, welches aber gefährlich werden kann, weil sich Vögel auch von nützlichen Insekten ernähren.

Die nützlichen Insekten, die sehr bald schon im Hotel einziehen, werden nach der Art, wie sie Schädlinge bekämpfen, in Parasiten und Beutetiere klassifiziert.

6.4.4 Komposthaufen

 

Nach einer Mahlzeit können wir ruhigen Gewissens alle organischen Reste auf den Komposthaufen werfen, der im Garten einen schattigen Platz haben sollte.

Auf den Komposthaufen kommen alle organischen Stoffe. Mikroorganismen verarbeiten diese dann in Kompost oder Rotte. Damit der Kompost, mit dem die Pflanzen genährt (gedüngt) werden, auch nährreich ist dürfen nur Stoffe die auch von den Mikroorganismen verarbeitet werden hinein. Wie auf unsere Teller kommt auch in den Komposthaufen nicht alles!

Mehr: Was ist ein Komposthaufen, wie verläuft die Kompostierung, was gehört auf den Haufen und was nicht?

Auf dem Komposthaufen verläuft ein kontrollierter Prozess des Abbaus von organischen Stoffen in einen grundlegenden und wirksamen Dünger der als Kompost bezeichnet wird. Kompost ähnelt sehr der Erde im Wald, nur mit dem unterschied dass Kompost von Menschen hergestellt wird und weniger Zeit braucht um zu entstehen.

Kompostieren kann Jeder der organische Abfälle hat, doch um wertvollen Dünger herzustellen sind einige Regeln und Begrenzungen einzuhalten.

Geschichte

Die Behandlung tierischer Exkremente durch Kompostierung und Rückführung der organischen Stoffe ist schon seit tausenden Jahren bekannt. In Europa beschrieb Homer in der Odyssee den Stallmist als Dünger, Aristoteles verfasste 350 v. Chr. die Hummustheorie (nach der sich Pflanzen von Humus ernähren). Die Nutzung von Kompost ist drastisch gefallen nach der Studie des deutschen Wissenschaftlers Justus von Liebig (Theorie über die Mineralstoffe in der Pflanzenernährung). Gleichzeitig hat seine Studie aber sehr zu der Entwicklung chemisch-synthetischer Stoffe beigetragen. Erst im Jahr 1943, mit der Veröffentlichung des Buches von Sir Albert Howard, wurde das Interesse für Kompostierung wieder geweckt. Heute ist das Fach über die Nutzung und Herstellung des Komposts sehr gut erforscht und die Nutzung ist auch im Aufschwung.

Welche Gruppen von Organismen sorgen für den Abbau der organischen Masse?

Wärmende Bakterien und Pilze, die sich schnell und ununterbrochen vermehren und am Anfang für den Abbau der leichten Stoffe wie Zucker, Stärke und Eiweiße sorgen.

In der Zweiten Phase übernehmen die Arbeit andere Gruppen von Organismen, Pilzen und winzigen Tieren die schwerer abbaubare Stoffe wie Cellulose oder Lignin abbauen.

In der dritten Phase ist der Lebensraum im Kompost gefüllt mit winzigen Tieren, wie Tausendfüßler, Milben und am Ende noch rote Kompostregenwürmer, die dafür sorgen das der Humus reift.

Was gehört auf den Komposthaufen und wie entsteht er?

Kompostierung ist ein beschleunigter Prozess des natürlichen Zerfalls von organischen Stoffen mit der Hilfe von Mikroorganismen. Diese sind verantwortlich für das Entstehen des Humus durch den Prozess der Kompostierung.

Für ein gutes Endprodukt muss man erstmal wissen was auf den Komposthaufen gehört und wie der Prozess verläuft. Der Prozess wird grundlegend in drei Phasen geteilt: Abbau, Reifung, Erdung.

Beim richtigen Verhältnis von Organischen Stoffen, Wasserstoff, Wasser und Luft kann die sogenannte aerobische Kompostierung stattfinden, wobei die Temperatur im Komposthaufen sogar auf 65°C steigen kann. Wenn wir diese Temperatur 3 Tage lang halten können dann ist der Komposthaufen steril, denn bei 55°C sterben die meisten menschlichen pathogenen Mikroben, Bakterien und Fitopatogene. Wenn die Temperatur auf 60°C aufsteigt zerstört es sogar die Samen jedes Unkrauts (das erreichen so hoher Temperaturen ist sehr schwer und deshalb müssen wir von Anfang an aufpassen was in den Kompost kommt).

Der beschrieben Prozess nennt sich Abbau. Mikroorganismen brauchen für die Vermehrung Wasserstoff (N), für Ernährung und Energie Kohlenstoff (C). Wenn das Verhältnis zwischen Kohlenstoff und Wasserstoff 30:1 ist, wenn alle Zutaten fein genug zermahlen sind und wenn genug Luft anwesend ist dann kann der Prozess des Abbaus schon in einem Monat erledigt sein, sonst braucht es um die 2-3 Monate.

In der nächsten Phase, das sogenannte Reifen, kühlt sich der Haufen von ungefähr 40°C auf 26°C runter. In der Phase verarbeiten verschiedene Mikroorganismen, Pilze und andere Tierchen, komplexere Organische Stoffe. Daraus entsteht eine stabilere Form die man schon als Humus bezeichnen kann und bei der das C:N Verhältnis nur noch 20:1 ist. Diese Phase dauert ungefähr 2 Monate und der Haufen verliert einen großen Teil des Volumens.

In der dritten Phase, sogenannte Erdung, fällt die Temperatur immer noch und erreicht langsam Umgebungstemperatur. Tausendfüßler, Kompostwürmer, Regenwürmer und Milben übernehmen den Abbau der hartnäkigsten Stoffe wie Lignin und Cellulose. Ein vollkommener Zerfallen diese Stoffe wird allerdings nie erreicht. Nach 4 Monaten dieser Phase bekommen wir eine krümelige, leicht Schwarze Erde die nach Wald riecht. Diese typischen Merkmahle zeigen uns auch, dass der Prozess der Kompostierung abgeschlossen ist. Der Kompost ist reif nach insgesamt 8 Monaten.

Was gehört auf den Komposthaufen …

Was gehört NICHT auf den Komposthaufen?

Auf den Haufen gehört kein: Glass, Stahl, Papier (Karton, Zeitung,…) Flüssigkeiten, Knochen, Asche, Batterien, Chemikalien (Lacke, Farbe, Öl,…) zusammengestellte Produkte (Tetrapak, Windeln), Hygienprodukte, Staubsaugerinhalt.

Für den häuslichen Gebrauch von Kompost im Garten nebenan können wir einen einfachen Komposthaufen irgendwo in der hinteren Ecke des Gartens errichten. Man kann sich auch einen Kompostgerüst aufbauen, das zwar schöner aussieht doch dabei erreicht man das aerobische Kompostieren schwerer.

Komposter ist also ein verbauter Raum mit vier Wänden aus Beton, Holz oder Plastik. Üblicherweise ist eine Seite so errichtet, dass sie nach Bedarf öffnen oder schließen kann und wir somit leichter an den Haufen rankommen.

Wenn zu Hause die Möglichkeit zum Kompostieren besteht wird dass herzlich empfohlen, weil wir mit dem Kompostieren positiv auf die Umwelt einwirken (weniger Abfälle, Umweltbewusstsein, mit Kompost erschaffen wir einen umweltfreundlichen Dünger und sparen Geld für Dünger).

6.4.5 Hochbeet und Hügelbeet

 

Wer Lust auf einen kleinen Gemüsegarten hat, aber nicht über den Platz verfügt, der sollte sich ein Hochbeet anlegen. Viele Gartenfreunde haben ein Hochbeet angelegt und erfreuen sich an frischem Gemüse, Kräutern, Blumen und vielem mehr.

Auch wer in seinem Garten über einen steinigen Boden verfügt, muss nicht auf selbst angebautes Gemüse verzichten, sondern greift auf ein Hochbeet zurück. In einem solchen Beet fühlt sich das Gemüse wohl und sogar Kräuter und Blumen gedeihen darin.

Ein Hochbeet bietet viele Möglichkeiten, nicht nur Gemüse kann angepflanzt werden, auch Blumen passen und machen das Hochbeet zu einem Farbtupfen im Garten. Hochbeete sind gerade auch für ältere Menschen und Rollstuhlfahrer eine Möglichkeit, um im Garten aktiv zu bleiben oder es zu werden.

Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, ein Hochbeet anzulegen, dann ist es wichtig, dass Sie sich im Vorfeld ein paar Gedanken machen. Wie groß soll das Hochbeet sein? Denn gerade der Platz in Ihren Garten oder auf dem Balkon spielt dabei eine sehr große und entscheidende Rolle.

Wer viel Platz hat, der kann ein größeres Hochbeet planen. Damit Sie später keine Probleme beim Austausch der Erde bekommen, sollten Sie das Beet jedoch nicht zu klein planen.

Das ideale Maß für ein Hochbeet beträgt eine Länge von 2 Metern und eine Höhe von 80 -100 cm. Damit Sie gut an dem Beet arbeiten können, ist eine Breite von 0,80 m optimal. So können Sie jeden Bereich ohne Probleme erreichen.

Es bleibt jedem persönlich frei, aus welchen Materialien das Hochbeet bestehen soll. Es ist möglich, ein Hochbeet aus Metall, Holz, Kunststoff oder Stein anzulegen, doch wie schon erwähnt, ist es den persönlichen Vorlieben überlassen.

Am beliebtesten bei den Hobbygärtnern sind die Hochbeete aus Holz. Wenn Sie ein solches Beet aus Holz bauen oder kaufen, dann müssen Sie darauf achten, welches Holz verwendet wurde. Wir empfehlen Lärchenholz, da man es auch unbehandelt der Witterung aussetzen kann.

Hügelbeet

Ein Hügelbeet ist einem Hochbeet sehr ähnlich, es ist aber ohne das Gerüst viel leichter zu errichten. Bei einem Hügelbeet legen wir die organischen Stoffe (die wir auch auf den Komposthaufen legen würden) auf den Boden, über diese Lage streuen wir etwas Viehdünger. Die letzte Lage besteht aus etwas Erde. Am Ende sollte es einem Riff ähnlich sehen. Es darf aber nicht zu breit sein damit man noch überall herankommen kann. Darüber legen wir eine Lage aus Kartons oder anderen Materialen aus Cellulose, die noch mit Heu oder trockenem Gras überdeckt werden. Im ersten Jahr wird, wegen dem heftigen Abbau in der cellulosen Lage eine hohe Temperatur herrschen. Ebenso wird das Niveau der Nahrungsstoffe sehr hoch sein und deshalb ist es empfehlenswert im ersten Jahr Pflanzen mit einem hohen Nährstoffverbrauch zu pflanzen: Kohlpflanzen (Blumenkohl, Weißkohl, Wirsingkohl), und zum Beispiel Gurken, Kürbisse, Tomaten, Paprika, Aubergine.

6.5 Obstgarten

 

Im Teil des verwendbaren Gartens, wo Obst wächst, sind verschiedene Beeren und verschiedenes Holzgewächse gesät (Johannisbeeren, Jostabeere, Stachelbeeren, Himbeeren, amerikanische Heidelbeeren, Apfelbeeren…). Präsentiert sind auch deren Bildungsformen, wie auch Bildungsformen anderer Obstpflanzen (Weinraube, Kiwi, kleinfruchtiger Kiwi).

Im Jahr 2017 wurden zur Sammlung der Obst Holzgewächse, im Botanischen Garten der Universität Maribor, noch weitere Sorten von Obstbäumen, die auf einer schwachen Bodenfläche wachsen, dazu gepflanzt. Zu der Sammlung gehören Sorten von Äpfeln, Birnen, Pfirsichen, Kirschen, Pflaumen und Kakipflaume. Alles zusammen sind es 38 Bäume. Die Sammlung dient der praktischen Darstellung, wie Obstbäume geschnitten werden und wie Obst angebaut wird. Der Anbau vom Obst ist in Slowenien ein wichtiger Zweig. Laut den Daten aus dem Jahr 2016, ist der meiste Anteil der Agrarflächen in der Form von Wiesen und Weiden (57,5 %), gefolgt von Feldern (36,8 %) und Dauerplantagen (56 %). Zu Dauerplantagen werden Obstgarten, Weinberge, Olivenplantagen und Hopfenfelder gezählt.

6.5.1 Anbau vom Obst in Slowenien

Obst stellt genießbare Früchte dar, die meistens auf Obstbäumen und Sträucher, wie auch einjährigen Stauden (Beeren), wachsen. Die Früchte des Obstes sind meistens süß bis zu süß-sauer und enthalten viel Fruchtzucker – Fruktose. Botaniker definieren die Frucht als eine Blüte, die sich in der Phase der Samenreife befindet. Eine Frucht besteht aus einem oder mehreren Samen, die von einer Fruchtwand umgeben sind. Bei der Fruchtwand unterscheidet man drei Schichten: die, äußere, die mittlere und die innere Schicht (Endokarp).

Morphologisch werden Früchte in drei Gruppen eingeteilt: Einzelfrüchte, Sammelfrüchte und Fruchtverbände.

In Slowenien hat der Obstanbau eine lange Tradition. Archäologische Ausgrabungen sind der Beweis dafür, dass sich aus dem Sammeln vom Obst, besonders im Kloster- und Schlossgarten, der landwirtschaftliche Obstanbau entwickelte. Im 19. Jahrhundert erlebte der Obstanbau seine Blütenzeit. Charakteristisch für diese Zeit war, dass verschiedene Obstbäume mit anderen landwirtschaftlichen Pflanzen oder in Plantagen, wo Vieh gehütet und Heu angebaut wurde, wuchsen. Obstanbau entwickelte sich in der Mitte des 19. Jahrhundert zu einem eigenständigen Industriezweig. Im Zuge dessen entstanden mehrere Schulen die sich auf den Obstanbau spezialisierten.

Die Daten des statistischen Amtes in Slowenien legen fest, das im Jahr 2016 auf der Fläche von 2416 Hektaren, 42.739 Tonnen von Äpfeln produziert wurden. Auf der Fläche von 198 Hektaren, wurden 3175 Tonnen Birnen, auf 300 Hektaren wurden 4694 Tonnen Aprikosen und andere Obstsorten produziert. Die Daten können der Internetseite SI STAT entnommen werden.

6.5.2 Pomologische Einteilung der Obstsorten

Im Vergleich zu den Gemüsesorten, die generativ – mit Samen (Ausnahme Kartoffel) fortgepflanzt werden, ist die Besonderheit der Obstsorten auch die, dass sie meistens (nicht alle und nicht immer) vegetativ fortgepflanzt werden – mit Pflanzenteilen. So werden Obstsorten zum Beispiel durch Ableger, Stolonen (Ausläufer) und durch das Pfropfen gezüchtet.

Pomologische Einteilung der Obstsorten:

  1. Steinobst – wird zu geschlossenen saftigen Früchten gezählt (Steinfrucht).

Steinfrüchte haben ein Exokarp in der Form eines Häutchens, einen saftigen Mesokarp und einen steinigen, verholzten Endokarp.

Monokarpische, steinige Früchte sind: Pfirsich (Prunus persica L.), Pflaume und Zwetsche (Prunus domestica L.), Aprikose (Prunus armeniaca L.), Kirschen (Prunus avium L.) und Sauerkirsche (Prunus cerasus L.).

  1. Kernobst – ist eine Unterart der Steinfrucht und sind typisch für kernfruchtbare Rosengewächse (Rosaceae (Maloidaeae).

Zu Kernobst werden folgende Obstsorten gezählt: Apfelbaum (Malus domestica Borkh.), Birnbaum (Pyrus communis L.), Nashi-Birne (Pyrus serotina Rehd.), Quitte (Cydonia oblonga Mill.) und Mispel (Mespilus germanica L.).

  1. Beerensträucher

Zu den Beeren werden Sorten mit feinen Beerenfrüchten gezählt.

Botanisch betrachtet, stellen die Früchte der Beerensträucher besonders die Beeren und verschiedene Sammelsteinfrüchte dar.

Beeren (lat. bacca) werden zu den Sammelnussfrüchten gezählt. Die Nüsschen sitzen auf dem hochgewölbten fleischigen Blütenboden.

Für Sammelsteinfrüchte ist es charakteristisch, dass sie aus mehreren Stempeln einer Blüte gebildet werden. Zum Beispiel bei Himbeerstrauch und Brombeeren, werden die einzelnen Stempel fleischig und bilden sich in steinartige Früchte um, die sich danach in Sammelsteinfrüchte verbinden.

Zu den Beerensträuchern werden folgende gezählt: Erdbeeren (Fragaria × ananassa Durch.), Himbeeren (Rubus idaeus L.), Brombeere (Rubus fruticosus L.), Johannisbeere (Ribes sp. L.), Stachelbeere (Ribes uva -crispa L.), Jostabeere (Ribes sp. L.), Heidelbeere (Vaccinium sp. L.), Holunder (Sambucus nigra), Hartriegel (Cornus mas), Sanddorn (Hippophae rhamnoides L.).

  1. Nüsse

Zu den Nüssen wird folgendes Obst gezählt: Walnuss (Juglans regia L.), Hasel (Corylus avellana L.), Mandel (Prunus amygdalus Batsch.) und Kastanie (Castanea sativa Mill.)

  1. Südfrucht

In die Gruppe der Südfrüchte fallen folgende: Kakipflaume (Diospyros kaki L.), Feige (Ficus carica L.), Kiwi oder die Actinidia (Actinidia deliciosa Lindl.), Zitruspflanzen (Citrus sp. L.) und Ölbäume (Olea europaea L.).

Pomologische Einteilung der Obstsorten im Überblick:

Steinobst

Kernobst

Beerensträucher

Nüsse

Südfrucht

Pfirsich
Pflaume
Kirschen
Sauerkirsche

Apfelbaum
Birnbaum
Quitte
Nashi-Birne
Mispel

Erdbeeren
Himbeeren
Johannisbeeren
Stachelbeere
Apfelbeere
Heidelbeere
Holunder
Jostabeere
Hartriegel
Sanddorn

Walnuss
Hasel
Mandel
Kastanie

Feige
Kakipflaume
Kiwi oder die Actinide
Ölbäume
Zitruspflanze

 

6.5.3 Fortpflanzung vom Obst bzw. Pflanzenvermehrung

Fruchtsorten können sich vegetativ oder generativ fortpflanzen.

Bei der sexuellen Fortpflanzung werden in den Staubbeuteln der Pflanzen die männlichen Pollen und im Griffel die weiblichen Eizellen gebildet. Die Blüten verschiedener Arten sind dabei unterschiedlich zusammengesetzt.

Manche Pflanzen nutzen ihre eigenen Pollen zur Bestäubung der Narbe (z.B. Gerste und Weizen). Diese Selbstbestäubung hat den Vorteil, dass sich auch in verlassenen unwirtlichen Gebieten aus einer einzigen Pflanze eine ganze Population entwickeln kann.

Andere Pflanzen sind Fremdbestäuber. Sie lassen ihren Pollen von Wind oder Insekten auf andere Pflanzen übertragen (z.B. Mais, Roggen und Sonnenblume). Fremdbestäubung hat den großen Vorteil, dass die Gene durchmischt werden und neue Kombinationen entstehen können, die den Nachkommen vielleicht bessere Eigenschaften verleihen.

Bei der vegetativen Vermehrung von Pflanzen werden auf verschiedenen Wegen Klone der Mutterpflanze gebildet, die zu selbständigen Pflanzen heranwachsen können. Dabei kann es sich um Ableger, Rhizome, Knollen oder andere Formen handeln. Ein Beispiel ist die Kartoffel, bei der aus den Augen der Knollen komplette neue Pflanzen heranwachsen können. Erdbeeren können lange Ausläufer bilden, an deren Enden neue Pflänzchen entstehen, die nach Absterben der Verbindung zur Mutterpflanze zu eigenständigen, genetisch identischen Pflanzen werden.

Es gibt mehrere Arten von vegetativer Fortpflanzung:

Fortpflanzung durch verholzte und grüne Stecklinge

Verholzte Stecklinge werden während der Ruhephase vorbereitet, wenn die Blätter abfallen. Sehr geeignet dafür sind reife ungefähr ein Jahr alte Triebe die auf eine Länge von 18 – 20 cm abgeschnitten werden, abhängend von der Pflanzenart (Feige 80cm). Über den Winter lagern wir sie im feuchten Sand bei 8 °C. Im Frühling setzen wir sie dann ungefähr 15 cm tief in die Erde. Auf diese Art werden meistens Johannisbeeren, Feigen und Quitten angesetzt.

Grüne Stecklinge werden aus einer Stammpflanze gewonnen die teilweise verholzt ist. Die richtige Zeit zum anschneiden dieser Stecklinge ist abhängig von der Pflanzensorte. Bei Kirschen, Birnen und Kastanien ist das die Zeit um Ende Juni, während sich die erste Hälfte des Julis für Blaubeeren und Oliven eignet. Sie werden in Substrate gesteckt wie z.B. Torf, Kies und verschiedene Mischungen (Torf und Sand).

Wurzelschnittlinge

Pflanzen mit fleischigen Wurzeln lassen sich in der Ruheperiode, die im Spätherbst beginnt, gut durch Wurzelschnittlinge vermehren. Hierfür verwendet man junge, kräftige und vor allem gesunde Wurzeln der Mutterpflanze mit 5 mm Durchmesser oder mehr. Die faserigen Seitenwurzeln werden entfernt und die Wurzel oben flach und unten an der Wurzelspitze schräg abgeschnitten. Die Länge richtet sich nach dem Durchmesser des Wurzelstücks. Je dünner die Wurzel desto länger sollte sie sein, zwischen 5 und 15 cm.

Die mit Fungizid bestäubten Wurzelschnittlinge werden dann mit der schrägen Seite nach unten in Vermehrungssubstrat gesteckt, so dass gerade noch das gerade Ende der Wurzel zu sehen ist. Sträucher, wie Eibisch, Brombeere oder Himbeere lassen sich so vermehren.

Verbuddeln

Das ist eine Art von Pflanzenvermehrung, die sehr geeignet für Büsche und Halbbüsche ist.

Einen einjährigen Trieb beugen wir in ein Loch, das wir schon vorher vorbereitet haben und dann verbuddeln wir den unteren Teil des Triebes. Den oberen Teil stützen wir mit einer Stütze ab. Bis zum Ende der Wachstumsphase verwurzelt sich der Trieb und im Herbst buddeln wir ihn wieder aus und pflanzen ihn separat wieder ein.

Spalten / teilen

Bei dieser Methode geht es um verbinden von zwei gesunden Pflanzenteilen: Pfröpfling und Unterlage. Ein Pfröpfling ist eine Pflanze, die aus zwei genetisch unterschiedlichen Teilen zusammengesetzt und zusammengewachsen ist. Unterlage ist eine Pflanze die generativ oder vegetativ gezüchtet werden kann.

Mit der Methode des Spaltens werden fast alle Eigenschaften der Mutterpflanze erhalten. Die Unterlage mit der wir die Pflanze verbunden haben kann auf mehrere Eigenschaften der Pflanze einwirken z.B. Untergrundverhältnisse oder Klimaverhältnisse sowie die Art der Versorgung (Wachstumsregelung, verletzte Pflanzen könne so geheilt werden…).

Das Spalten kann in zwei Zeitabschnitten erfolgreich passieren und zwar im Frühling (April, erste Tage im Mai) sowie im Sommer und Herbst (Anfang August, Anfang September). Es ist wichtig dass bei der Vereinigung des Pfröpflings und der Unterlage beides bedeckt von Kambium ist.

Kambium ist ein teilungsfähig bleibendes Pflanzengewebe, das bei Nadelbäumen und zweikeimblättrigen Laubbäumen das Dickenwachstum bewirkt. Wenn sich beide Kambium (Pfröpfling und Unterlage) vereinen ermöglicht das einen reibungslosen Durchfluss der Nährstoffe.

6.5.4 Formen des Wachstums von Pflanzenarten

Obstbauer kontrollieren das Wachstum der Pflanzen mit bestimmten Schnitten um sie nach Belieben zu formen. Dies nennen sie Züchtungsformen. Bei Bäumen trennen wir runde und flache Züchtungsformen, bei Beeren dagegen kennen wir das Spalier und Pergola.

Züchtungsformen von Fruchtarten

Fruchtpflanzen wachsen meistens als Bäume, Büsche und auch als Staude.

Fruchtbaum: ist eine langjährige Pflanze, die einen verholzten Stamm hat und in verschiedene Höhen wachsen kann. Der Baum besteht aus drei Hauptteilen:

1.    Wurzel: deren Hauptfunktion ist:

2.    Stamm: die Hauptfunktion ist:

3.    Baumkrone: besteht aus einem Hauptzweig und mehreren Nebenzweigen. Jeder Ast trägt Blätter mit Blüten und später auch Früchten.

Strauch: hat keinen Stamm, aber deshalb mehrere gleichwürdige Triebe die vollkommen verholzt sind. Sie verzweigen sich schon ganz am Boden. Neben den frischen Trieben können sich auch ältere Zweige die ihre Wachstumsphase schon hinter sich haben einen neuen Trieb ansetzen.

Halbstrauch: hat auch keinen Stamm. Besteht aus mehreren gleichwürdigen Trieben die am unteren Ende verholzt sind und oben noch grün. Der obere Teil verdirbt im Winter wegen niedrigen Temperaturen.

Staude: der oberirdische Teil ist grün und am Ende der Saison stirbt er ab.

Züchtungsarten werden durch das Schneiden der Pflanzen bestimmt. Die Arten werden auf Grund von Züchtungsabsichten auf folgende Typen geteilt: Züchtung, Verjüngung, Korrigierung und Haltung der Pflanzen.

Züchtungsarten von Früchten

Die Arten haben sich sehr verändert und angepasst an die Umwelt und den Fortschritt im Obstbau. In der Praxis sind Formen, die Bäume in eine unnatürliche Form zwingen, nicht empfehlenswert, weil es sehr viel Arbeit macht und für die Pflanzen nicht gut ist.

Züchtungsformen der Fruchtbäume sind eigentlich die Formen der Baumkrone. Es ist sehr wichtig dass die Krone so geformt wird, dass sie so viel wie möglich Licht abbekommt und dass es so schnell wie möglich die Schlussform erreicht (die Phase wo der Baum die volle Fruchtbarkeit erreicht.

Für welche Form wir uns entscheiden hängt von mehreren Faktoren ab:

Züchtungsarten werden in runde und flache Arten geteilt:

Runde Formen

Flache Formen

Natürliches Wachsen der Krone, die Zweige sind verteilt rundherum in alle Richtungen der Krone. In diesen Typ gehören folgende Formen:

  • Natürliche Pyramidenkrone
  • Verbesserte Pyramidenkrone
  • Spindelförmiger Strauch
  • Kesselförmige Krone
  • Schmale Spindelform
  • Sehr schmale Spindelform
  • Sonnenachse

Mit dem schneiden kontrollieren wir das Wachstum des Baumes, die Zweige wachsen nur in zwei Richtungen. In diesen Typ gehören folgende Formen:

  • Schnurbaum/Kordon (schräg, V-kordon, senkrechter Kordon, S-Kordon)
  • Palme (rechte Palme, schräge Palme, waagerechte Palme, Fächerform, …)

 Obstsorten können die Form von einem Baum, Strauch, Halbstrauch oder einer Staude haben. Für die Bäume ist es charakteristisch, dass sie einen verholzten Stängel haben, welches als Baumstamm bezeichnet wird. Der Strauch hat keinen Stamm, sondern mehrere gleichwertige und ganz verholzte Sprossen. Der Unterschied zwischen einem Strauch und einem Halbstrauch liegt darin, dass der Halbstrauch im unteren Teil verholzte Sprossen hat.

Obstpflanzen, besonders Beeren, die meistens in Form von Sträuchern oder Halbsträuchern wachsen, werden neben einer Stützung gezüchtet. Am häufigsten verwendbare Arten der Züchtung neben einer Stützung sind:

Form

Beschreibung

Obstsorten

Spalier

Bildungsfirmen bei der Stützung in einer straffen Reihe

Sprossen passen sich der Stützung an

Johannisbeere, Kiwi

Stützungssystem (System des angespannten Drahts zwischen den Säulen)

Sprossen fesseln sich an den Draht

Werden je nach der Form benannt (T-System, V-System)

Brombeere, Himbeere, Kiwi, Weinraube

Pergola oder dach-anbauende Form

Sprossen wickeln sich um die Stützung, sie fesseln sich daran

Kiwi

Wie werden Obstbäume geschnitten?

Im Obstgarten zählt man das Einschneiden von Obstbäumen und Sträucher zu einer der wichtigsten Arbeiten. Mit dem Schneiden hat man einen Einfluss darauf, was für eine Form die Bäume/Strauche einnehmen. Ihr Wachsen wird geleitet, denn durch das Schneiden wird deren Fruchtbarkeit vergrößert (es bilden sich optimale/qualitätsvolle Früchte) und das Wachsen der Pflanze wird besänftigt. Fazit: mit dem Schneiden werden die Verhältnisse, zwischen der Fruchtbarkeit und dem Wachsen, in Ordnung gehalten.

Im Falle, dass die Obstbäume und Sträucher nicht geschnitten werden, würden sich nach einigen Jahren Baumkronen, oder Sträucher mit alten Zweigen, bilden. Bei solchen Pflanzen würden sich keine qualitätsvollen Früchte bilden, sondern nur viele kleine. Das Schneiden, mit dem Ziel das Wachsen und Bilden der Pflanzen zu unterstützen, wird auf verschiedene Arten und in verschiedenen Zeiträumen durchgeführt, welches von der Obstsorte abhängig ist.

Unterschieden wird zwischen mehreren Arten des Schneidens:

Bildungsschnitt: mit dem Schnitt wird die Form des Strauches/Baums in den ersten Wachstumsjahren reguliert, und sorgt für eine größere Fruchtbarkeit.

Verjüngungsschnitt: wird ausgeführt, wenn hochfettige Obstbäume seit mehreren Jahren nicht geschnitten wurden. Meistens befindet sich in Baumkronen, von solchen Bäumen, älteres, kettenförmiges und ausartendes Holz. Bei einem solchem Schnitt werden zuerst alle getrockneten und verletzten Astwerke abgeschnitten, um eine bessere Belichtung für andere Äste zu erreichen.

Korrektionsschnitt: mit dem Korrektionsschnitt wird der Verjüngungsschnitt ergänzt und wird nur ausgeführt, wenn dieser notwendig ist.

Aufrechterhaltungsschnitt: ist die Weiterbildung des Verjüngungsschnittes und wird jedes Jahr durchgeführt.

Mehr zum Thema: Obstbäume schneiden: 10 Tipps

6.5.5 Lagern vom Obst aus dem Garten und die Reaktion der Fruchte einiger Obstsorten auf Äthylen

Um das Obst, so lange wie möglich, frisch und qualitätsvoll zu erhalten, wird es angemessen gelagert. Einige Obstsorten reifen zugleich, aber sie können wegen der großen Menge nicht alle gleichzeitig verwendet werden. Das führt dazu, dass man das Obst lagern muss.

Obst/Früchte müssen in der Zeit, wenn sie entsprechend gereift sind, geerntet werden. Aufpassen sollte man darauf, dass das Obst nicht zu wenig oder zu viel gereift ist. Bei allen Obstsorten muss darauf acht genommen werden, dass verschiedene Obstsorten, bei den gleichen Lagerbedingungen, in unterschiedlichen Zeitabschnitten reifen. Zum Beispiel bei den Birnen: bei niedriger Temperatur im Lager reifen sie schneller als Äpfel.

Am besten wäre das Lagern in einem dunkleren Keller, wo die Raumtemperatur von 2 bis 5 °C herrscht und die relative Raumfeuchtigkeit liegt bei 80 – 92 %. Falls es im Keller zu trocken ist, kann die Frucht Wasser verlieren, und deren Häute falten sich. Die Temperatur im Lager darf nicht unter 0 °C fallen, denn dann können die Früchte rosten und verfallen. Aber die Temperatur darf auch nicht zu hoch sein, denn die Reife kann sich beschleunigen und es kommt zu einer übergereiften Frucht.

Beim ernten wird Acht darauf genommen, dass die Früchte vollkommen gesund und unversehrt sind. Falls nur eine Frucht faul ist, kann sie andere, gesunde Fruchte, anstecken und so kommt es zum Zerfall aller Früchte. Im Lager wird ständig auf eine angemessene Hygiene (Ordnung und Sauberkeit) geachtet. Auch die Kisten, in denen die Früchte reingelegt werden, müssen sauber gehalten werden.

Im selben Raum darf kein anderes reifes Obst (z.B. Bananen) oder Gemüse (z.B. Paprika) gelagert werden, denn die Absonderung von Äthylen aus reifem Obst führt zu einem zusätzlichen Reifen anderer Früchte.

Was ist Äthylen? = Gas, der als Pflanzenhormon wirkt. Wird aus Früchten abgesondert, die unter Klimakterien wirken. Solche Früchte reagieren auf Äthylen (Hormon des Älterwerdens). Obstsorten, die Äthylen enthalten, reifen schneller und werden schneller älter. Deren Früchte haben ein geringeres Verwendbarkeitsdatum: die Festigkeit der Fruchte verschlechtert sich und sie verfaulen schneller.

Klimakterium Obstsorten = Pfirsich, Birne, Pflaume, Apfel, Aprikose, Wassermelone, Bananen, Mango, Avocado

Obstsorten ohne Klimakterium = Heidelbeeren, Erdbeeren, Kirschen, Weintrauben, Ananas, Zitrone, Apfelsine

Die Frucht vom Obst kann in Kisten aus Holz oder Plastik gelagert werden, wie auch in plastischen Packungen aus Polyäthylen. Solche Packungen müssen vorerst durchlöchert werden, oder man nimmt eine Packung, die das Kohlendioxid (CO2) durchlässt. Die Packungen müssen in einen dunklen und kühlen Raum gelagert werden.

Spezialisierte Bauerhöfe und größere Landwirtschaftsbetriebe, die Supermärkte mit Obst versorgen, lagern das Obst in Kühlhäusern, denn dort werden die Lagerbedingungen kontrolliert und angepasst (angemessene Temperatur, Luftfeuchtigkeit, modifizierte Atmosphäre).

In Kühlhäusern wird Obst im Zeitraum von einem bis zwölf Monaten gelagert. Unter solchen Bedingungen werden Kirschen einen oder zwei Monate gelagert, die Pfirsiche und Pflaumen von vier bis sechs Monate, Birnen von acht bis zehn Monate, Äpfel und Kiwi bis zu zwölf Monaten.

Mehr zum Thema: Kiwis lagern –so machen Sie es richtig.

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6.5.6 Obstsorten, die im Gemüse- und Obstgarten des Botanischen Gartens der Universität Maribor zu finden sind

Obstsorte

Wissenschaftlicher Name

Označena znanstvena imena iz tega stolpca zalinkati na besedila spodaj

Foto

Apfel

Malus domestica Borkh.

 s

Birnen

Pyrus communis

 s

Pfirsich

Prunus persica L.

 s

Kirschen

Prunus avium L.

 s

Pflaume

Prunus domestica L.

 s

Johannisbeere

Ribes spp. L.

 s

Himbeere

Rubus idaeus L.

 s

Brombeere

Rubus fruticosus L.

 s

Stachelbeere

Ribes uva - crispa L. syn. R. grossularia

 s

Kakipflaume

Diospyros kaki Thunb.

 s

Kornelkirsche

Cornus mas L.

 s

Sanddorn

Hippophae rhamnoides L.

 s

Schwarzer Holunder

Sambucus nigra L. ssp. Nigra

 s

Walnuss

Juglans regia L.

 s

Apfelbeere

Aronia melanocarpa L.

 s

Kiwi

Actinidia deliciosa Planch.

 s

Amerikanische Heidelbeere

Vaccinium corymbosum L.

 s

Sibirische Blaubeere

Lonicera caerulea L. var. kamtschatica

 s

Preiselbeere

Vaccinium vitis-idaea L.

Nimam slike, jo lahko snamem z interneta?

Feige

Ficus carica L. Vaccinium vitis-idaea

 s

Erdbeeren

Fragaria spp. L.

 s
     

Link na Pyrus communis : Birnbaum wurde auch Essigberen (-birnen) genannt. Dafür gibt es zwei Gründe. Einerseits schmecken die Früchte nach Essig, andererseits wurden die Früchte bei der Essigzubereitung verwendet.

Link na Ribes spp. L. Schwarze Johannisbeere Albeere genannt, aus dem Jahr 1808, denn die schwarze Johannisbeere hat den herben Geschmack und Geruch der Alante. Alantbeere.

Link na Rubus idaeus L. Himbeere wurde auch Nidelberi genannt. Nidel ist die Bezeichnung für Schlagsahne, daher der Name Nidelberi, vielleicht weil man die Himbeeren mit Schlagsahne gegessen hat.

Link na Rubus fruticosus L. Brombeere oder Hexenschmer, da sich die Hexen die Schuhe gerne mit Brombeeren geschmiert haben und deswegen werden die Beeren von viele nicht gegessen.

Link na Ribes uva - crispa L. syn. R. grossularia Stachelbeeren oder Strullbeeren, wenn man die Beeren zerdrückt oder in sie beißt, dann spritzt aus der Beere der Saft. Der Inhalt strullt hinaus.

Link na Sambucus nigra L. ssp. Nigra: Schwarzer Holunder

Der erste Bestandteil des Namens Holunder, germanisch holana- scheint urverwandt mit der russischen Benennung kalina zu sein. Kalina steht für den Schneeballstrauch, zu dem man auch Wilder Holler sagen kann.

Link na Juglans regia L. :Deutscher Name: Walnuss

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Link na Actinidia deliciosa Planch. :Deutscher Name: Kiwi

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Link na Vaccinium vitis-idaea L. : Deutscher Name: Preiselbeere

Laut einer sage, soll der Teufel die Beeren erschaffen haben, aber der Gott wollte die Menschen beschützen und hat auf jede Beere die Kreuzer markiert um das Gift auszuschalten. Mehr zum Thema erfahren Sie auf DWDS.

Link na Ficus carica L. Vaccinium vitis-idaea : Deutscher Name: Feige

Um das Jahr 1000 wurde der Feigenbaum bereits in der Pfalz läufig angepflanzt. Mehr zum Thema auf DWDS.

Link na Fragaria spp. L. : Deutsche Namen: Erdbeere, Wald-Erdbeere

Die nahe am Boden wachsende Beere, im Gegensatz zu den auf Sträuchen wachsenden Beeren wie Himbeere, Brombeere, Stachelbeere usw. Mehr zum Thema auf DWDS.

6.5.7 Obstkonservierung

In der Zeit, wo im Garten und auf den Obstplantagen verschiedene Obstsorten, die nur kurz gelagert werden können, ausreifen, wäre es angemessen die überschussigen Obstsorten zu verarbeiten und zu konservieren. Mit der ausgewählten Art der Konservierung vom Obst, vermeidet man das natürliche Verderben. Die Arten des Konservierens sind: -Trocknen,

Bei der Konservierung verändern sich organoleptische Eigenschaften (Aussehen, Geschmack, Geruch, Form) und der Nährwert vom Obst.

Trocknen

Das Trocknen vom Obst stellt eine sehr alte Art der Konservierung dar. Durch das Trocknen wird aus saftigen Früchten des Obstes ungefähr 70 bis 80 % Wasser entfernt. Damit wird die Haltbarkeit vom Obst verlängert und das verderben wird verhindert. Das getrocknete Obst erhält die natürliche Farbe, Geschmack, Geruch und eine gute Qualität.

Wie kann man wissen, dass das Obst richtig und genug getrocknet wurde? Genug getrocknet ist das Obst erst dann, wenn man es zerdrückt und es ist noch weich und geschmeidig.

Unterschieden wird zwischen mehreren Arten des Trocknens.

Das Trocknen in der Sonne hat die niedrigsten Kosten und ist die älteste Art des Trocknens. Dabei verdunstet nur das Wasser. Die Vitamine und Mineralien bleiben erhalten. In unseren klimatischen Verhältnissen, wo das Wetter eher feucht und nicht sehr sonnig ist, trocknet das Obst langsamer und kann daher beim Trocknen verfaulen.

Das Trocknen im Trockenraum ist eine weitere Möglichkeit, wo warme Luft zugeführt wird und sich die Temperatur, wie auch der Luftfluss, kontrollieren lassen. Falls es notwendig ist, kann das Obst auch umgedreht werden.

Im Haushalt, für die Verwendung daheim, kann Obst im elektrischen Trockner getrocknet werden. Auch dort kann die Temperatur kontrolliert werden.

Das Trocknen kann auch im Backofen durchgeführt werden.

Professionell wird Obst (besonders weiche Fruchte die Beerensträucher) mit dem Prozess der Lyophilisierung oder Gefriertrocknung durchgeführt. Dabei wird durch ein tiefes Einfrieren, mit niedrigem Druck und zugeführter Wärme, das Wasser aus Fruchten sublimiert – es kommt aus einem festen in einen gasförmigen Aggregatzustand. Im Vergleich zu dem klassischen Trocknen, ist das Verfahren der Gefriertrocknung langsamer, denn dabei wird sehr viel Energie benötigt. Aus diesem Grund wird der Prozess bei nur teuren Obstsorten, deren Früchte die Struktur, das Aroma, die Farbe und Vitamine beibehalten, verwendet.

Einfrieren

Eine der häufigsten Methoden der Konservierung ist das Einfrieren der Lebensmittel für eine längere Zeit. Beim Prozess der Einfrierung verbindet sich das Wasser in zahlenmäßige, kleine Kristalle, wobei das Zellgewebe nicht beschädigt wird.

Der Nährwert und das Aroma der Lebensmittel bleiben erhalten. Im Falle, dass das Kühlen der Lebensmittel zu langsam verläuft, bilden sich große Kristalle aus Eis. Diese Kristalle sind größer als die Zellen der Nahrung, das führt dazu, dass die Zellwände zerplatzen. Solche Nahrungsmittel sind nach dem Entrosten ohne Zellsaft und verlieren an Qualität.

Beim Einfrieren ist es wichtig, dass der Frost so schnell wie möglich zum Lebensmittel gelangt. Obst kann bei einer Temperatur von -20 bis zu -40°C eingefriert werden. Das Einfrieren wird in einer Kühlkammer, Gefriertruhe oder Gefrierschrank durchgeführt. Das Obst muss in eine entsprechende, dichte Emballage gelegt werden, denn so wird das Austrocknen verhindert.

Rezept für ein Eis aus Himbeere und Heidelbeere

Zutaten:

100 g Heidelbeeren
100 g Himbeeren
50 g Puderzucker
200 ml Milch
200 ml süßen Sahne
Saft einer Zitrone

Zubereitung:

Obst wird zerdrückt oder im Mixer vermählt, Hinzugefügt wird Zucker, Saft einer halben Zitrone, Milch und Schlagsahne. Das Gemenge wird in kleine Modelle eingegossen und für zwei Stunden in das Gefrierfach gelegt, bis sich die Masse erhärtet

Pasteurisierung

Pasteurisierung ist ein Verfahren, bei dem Lebensmittel aufgewärmt werden, bis sie die Temperatur von 70 – 95 °C erreichen. Die Temperatur und Zeit der Pasteurisierung hängen von der Art des Lebensmittels ab. Im Verfahren werden Mikroorganismen und Enzyme vernichtet. Dabei überleben Sporen der Mikroorganismen, die sich in einer günstigen Lage erneut entwickeln und vermehren können.

Obstsaft – ist ein Obstprodukt, das am wenigsten verändert wurde, und besteht aus 100 % Obst (enthält keinen zusätzlichen Zucker, Farben und Konservierungsstoffe). Auf diese Art (mit Pasteurisierung) wird das Haltbarkeitsdatum verlängert.

Obstnektar – ist eine Mischung aus Wasser und Obstsaft, mit einem mindestens 25% Obstanteil, dazu wird noch Zucker und Zitronensäure gegeben.

Obstsirup ist ein Obstsaft mit Zucker, unverdünnt und farbenfreudiges Getränk. Besteht aus mindestens 10 % Obstsaft und wird vor dem Trinken meistens mit Wasser ausgedünnt.

Sterilisation

Ist ein Verfahren bei dem die Lebensmittel (Obst) ohne den Luftkontakt aufgewärmt werden, dabei wird die Temperatur von mindesten 100 °C erreicht.

Die Sterilisation in einem geschlossenen Topf, wo es kein Luftkontakt gibt, wird auch als Einkochen bezeichnet.

Kompott ® Obst in einer Lösung aus Zucker und Wasser. Kann aus einer oder mehreren Obstsorten bestehen (gemischter Kompott).

Marmelade ® unverdünntes Obstprodukt, bei dem das kleingeschnittene Obst und Zucker so lange eingekocht wird, bis sich die Masse verdichtet. Die Marmelade kann aus einem oder mehreren Obstsorten zubereitet werden.

Konfitüre ® unterscheidet sich von der Marmelade in dem sie Stücke von Fruchtfleisch enthält, die nicht bis zum Ende zerkocht wurden, wie bei der Marmelade. Das Verfahren der Zubereitung von der Konfitüre ähnelt dem der Marmelade, nur dass bei der Konfitüre mehr Zucker verwendet wird.

Heimische Konfitüre aus Apfelbeeren und Sauerkirschen

Zutaten:

- 1,5 kg Apfelbeeren
- 0,5 kg Sauerkirschen
- 0,6 kg Zucker
- Prise Zimt

Glossar

Botaniker: Bezeichnung für einen Wissenschaftler, der vieles über Pflanzen und deren Lebensaufenthalt weiß.

Droge: getrocknete Kräuter oder deren Teile.

Holzige Pflanze: sind in der Regel Pflanzen, deren oberirdische, verholzte Stängel während der Winterzeit nach der vegetativen Periode nicht absterben. Dazu werden Sträucher, Halbsträucher und Bäume gezählt.

Kräutersammler: eine Person, die Kräuter anbaut oder sie sammelt, verkauft und weiß, wie man sie verwendet. Er verwendet sie in der Kombination mit anderen Produkten der Natur (Honig, Wachs, Öl, Ton…) und bereitet aus ihnen verschiedene Tinkturen, Salben, Kräuteröle und Teemischungen zu.

Kraut bzw. krautige Pflanze: zarte, weiche Pflanzen, deren oberirdische Teile nach der vollendeten vegetativen Zeit meistens absterben.

Küchenkräuter: in der Küche werden sie Gewürze genannt. Als ein Gewürz können verschiedene Kräuter verwendet werden, zum Beispiel Estragon, gewöhnlicher Dost, Basilikum, usw.

Kompost – Durch das Kompostieren wird organisches Material wie Garten- und Küchenabfälle mit Hilfe von Bodenlebewesen wie Würmer, Bakterien und Pilze in Humus, also in Erde, verwandelt. In der freien Natur passiert das ohne Eingriff des Menschen ganz automatisch und gehört zum ewigen Kreislauf des Bodenökosystems.

Pathogen – Pilzartige oder bakterielle Krankheitserreger, die den Prozess der Kompostierung überleben können und in der nächsten Saison wieder dieselben Pflanzen befallen können.

Pharmazie/Medizin: ist eine interdisziplinäre Wissenschaft über die Naturwissenschaft und Medikamente. Behandelt wird auch das Gebiet über die natürliche Art des Heilens und der Medikamentenzubereitung auf Basis pflanzlicher Extrakte.

Phytotherapie: die Heilung und das Verhindern von Krankheiten und Störungen des körperlichen Befindens mit Hilfe der Pflanzen, Pflanzenteile und pflanzlichen Zubereitungen.

Wissenschaftlicher Name der Pflanze: die Pflanzennamen sind in verschiedenen Sprachen unterschiedlich und meistens hat die Pflanze auch mehrere Namen. Damit es zu keiner Verwirrung kommt und die Botaniker wissen, um welche Pflanze es sich handelt, hat man sich auf wissenschaftliche Pflanzennamen geeinigt. Um Streitigkeiten zu vermeiden, verwendet man die latinische Sprache (die tote Sprache). Der wissenschaftliche Name der Pflanze ist immer zweiteilig gebildet aus zwei Wörtern: das erste Wort benennt den Namen des Stammes (ähnlich wie bei den Menschen der Nachname), das zweite Wort ist das Eigenschaftswort (Markierer oder Epithet). Festgelegt ist auch, dass der wissenschaftliche Name anders geschrieben wird als der Rest des Textes. Er wird im Querformat geschrieben, in der Handschrift wird er unterstrichen. Neben den beiden Wörtern, die die Pflanze benennen, wird noch die Abkürzung des Namens von dem Autor hinzugefügt. Der Autor ist der Botaniker, der als erster die Pflanze beschrieben hat. Meistens wird als Autor L. genannt. Die Markierung bedeutet, dass von dem Autor Carl von Linné gesprochen wird.